Gelsenkirchen. . Der Stadtwerke-Aufsichtsrat vertagt Entscheidung auf eine Sondersitzung im Mai. Einigkeit besteht bei Hallenbädern in Buer und Horst. Vorerst soll auch das Jahnbad bleiben.

Zwölf Seiten stark ist die Vorlage der Stadtwerke Gelsenkirchen zum Bäderkonzept, das den Zwischenbericht der Projektgruppe „Bäder/Eishallenkonzept“ mit allen Fakten vom Bauzustand bis zur Parkplatzsituation aufbereitet. Zu beraten hatte es Mittwoch der Aufsichtsrat vor allem mit Blick auf das Zielkonzept, das die lokale Bäderlandschaft mit einem Dreier-Angebot neu ordnen will. Am Ende sollte dabei so etwas wie die Eier legende Wollmilchsau stehen: Mit einer Garantie für das Schul- und Vereinsschwimmen in heutigem Umfang, mit ausreichenden Zeiten für Freizeitschwimmer, mit Bäderstandorten entsprechend der Zentrenstruktur der Stadt – und mit hohem Sparpotenzial. Pro Jahr fließen aktuell Zuschüsse in Höhe von 7 bis 8 Millionen Euro in den Badbetrieb. Außen vor bleibt bei den Plänen das Freibad im Revierpark Nienhausen. Es soll einschließlich des Gesundheitsparks erhalten bleiben.

Sport-Paradies auf Streichliste

Das Hallenbad Buer (Baujahr 1958, 2001 modernisiert) und das Hallenbad Horst (Betriebsbeginn 1965, Sanierungsbedarf vor allem bei der Wasseraufbereitung) zählen zum künftigen Dreier-Pack, das Jahnbad (Betrieb ab 1960, 50-Meter-Becken) soll darüber hinaus so lange betrieben werden, bis größere Reparaturen unvermeidbar sind. Für die SPD muss es ein städtisches Kombibad in zentraler Lage – eventuell mit 50-Meter-Becken – geben. Auf der Streichliste stehen dafür das Sport-Paradies (Baujahr 1984, Anbau 2008, Bergbauschäden) und wohl auch das Zentralbad, für das externe Fachplaner einen Renovierungsstau in Höhe von deutlich über 15 Millionen Euro angeben.

Betroffen wäre im Sport-Paradies der Betrieb in der Eishalle, Vereinsschützen (50- und 25-Meter-Schießstände) und die Bundesliga-Kegler (8 Bahnen, 6 für Gesellschaftskegeln). Für sie müssten alternative Sportstätten gefunden werden.

Einen Beschluss fasste der Aufsichtsrat Mittwoch nicht. Dennoch: In den Grundzügen sind sich SPD und CDU von Buer bis Horst und beim Jahnbad einig. Mittelfristig sehen auch die Christdemokraten „ein neues Hallenbad in der Nähe des jetzigen Zentralbads“. Drei Varianten prüfen lassen will die CDU dagegen beim Sport-Paradies: 1. Fortführung des Bads bei Niederlegung der Nebeneinrichtungen. „In Gelsenkirchen oder den Nachbarstädten“ müssten demnach für Sportschützen und Kegler Nachfolgelösungen gefunden werden, im Bereich Eissport denkt die CDU an einen Kooperation mit Dorsten. 2. Schließung und Vermarktung der Fläche. 3. Verkauf – und damit Fortführung des Bäderbetriebes – an einen privaten Investor. Geklärt werden soll, ob es einen Markt für solch ein Objekt gibt.

Die Grünen fordern derweil noch detailliertere Zahlen ein. Bei einer Sondersitzung im Mai geht es im Aufsichtsrat nun in die nächste Bad-Runde