Gelsenkirchen. . Mit einer gravierenden Kurskorrektur ist der Awo-Bezirksverband Westliches Westfalen in das Jahr 2016 gestartet: Jedes Seniorenzentrum bekommt wieder eine eigene Leitung
Mit einer gravierenden Kurskorrektur ist der Awo-Bezirksverband Westliches Westfalen, zu der auch der Stadtverband Gelsenkirchen zählt, in das Jahr 2016 gestartet: Künftig sollen alle Seniorenzentren unter dem Dach der Arbeiterwohlfahrt wieder eine eigene Leitung vor Ort erhalten.
„Die vor rund zwölf Jahren unter gewaltigem Kostendruck umgesetzte Idee, dass unser Leitungspersonal teilweise für gleich zwei Häuser zuständig sein kann, hat sich als Fehler erwiesen. Im Laufe der Jahre haben wir gemerkt, dass es nicht ausreicht, wenn ein Einrichtungsleiter jeweils nur für zwei bis drei Tage vor Ort ist. Deshalb werden wir diese Entscheidung wieder Rückgängig machen – und haben für die 60 Häuser, die zu unserem Bezirksverband gehören, zehn neue Einrichtungsleiter eingestellt“, erklärte Reinhard Strüwe, der bei dem Verband Westliches Westfalen den Geschäftsbereich Pflege, Gesundheit und Alter leitet, am Mittwoch bei einem Empfang im Awo-Begegnungszentrum an der Grenzstraße.
Wohngruppenkonzept und neue Tagesstruktur eingeführt
Empfangen wurden hier gleich drei neue Einrichtungsleiter, die künftig drei der vier Seniorenzentren in Gelsenkirchen leiten sollen: Andrea Bialek (57) wird künftig die Geschicke in Hassel leiten, der frühere Priester Michael Majewski (53) in Buer an der Darler Heide und Achim Schwarz (48) übernimmt das Regiment in Schalke.
Dieses Seniorenzentrum an der Grenzstraße wird gerade umgebaut und soll mit einem neuen Konzept fit für das Wohnen der Zukunft gemacht werden: Thomas Zarske, der die Einrichtung und zeitgleich auch das an der Deichstraße im Berger Feld leitete, hat hier bereits Vorarbeit geleistet und ein Wohngruppenkonzept sowie eine neue Tagesstruktur für die Bewohner eingeführt. Er selbst wird künftig als „Regionalleiter“ den Einrichtungsleitern beratend zur Seite stehen, ihre Arbeit vor Ort aber auch kontrollieren.
Neue Steuerungsmethode
„Wir haben gemerkt, dass ein großer Tanker wie die Seniorenzentren der Awo nicht von einer zentralen Stelle aus gesteuert werden können. Deshalb wurden die 60 Häuser aufgeteilt – und eine neue Ebene im Awo-Bezirksverband zwischengeschaltet. Die Regionalleiter sollen künftig für jeweils 15 Häuser zuständig sein und schnelle Entscheidungen möglich machen“, betonte Reinhard Strüwe, der auch den starken Wettbewerb, in dem sich die Awo-Seniorenzentren mit ihren Mitbewerbern am Ort befinden, offen ansprach.
„Wir wollen künftig noch stärker in den einzelnen Quartieren präsent und verankert sein“, so Strüwe. Gelsenkirchens Sozialdezernentin Karin Welge und Awo-Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski begrüßten den Richtungswechsel – und die drei neuen Einrichtungsleiter sowie den frisch gekürten Regionalleiter.