Gelsenkirchen. Langjährige Mitglieder aus Gelsenkirchen und Bottrop standen bei einer Feier im Begegnungszentrum in Schalke im Mittelpunkt.
„Wer sich Jahrzehnte lang für die sozialen Belange anderer eingesetzt hat, verdient es gewürdigt zu werden“, verkündete am Freitagnachmittag Bernd Tischler, Oberbürgermeister von Bottrop und Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Nachbarstadt.
Gemeinsam ehrte der Kreisverband in Gelsenkirchen seine Jubilare. Im festlich geschmückten Saal des Awo-Begegnungszentrums auf der Grenzstraße in Schalke kamen die Ehrengäste sowie der Vorstandsvorsitzende des Unterbezirks Gelsenkirchen/Bottrop zusammen.
Suppenküche aufgebaut
Für ihr besonders langjähriges Engagement bei der Awo wurden zwei Frauen geehrt. Die Gelsenkirchenerin Alma Muchowski vom Ortsverein Bulmke ist seit 65 Jahren Mitglied im Awo Unterbezirk. Sie brachte sich in sozialen und politischen Bereichen im Verband ein. Am Freitagnachmittag konnte die 88-Jährige ihre Blumen und die Urkunde zwar nicht persönlich entgegennehmen, geehrt wurde Alma Muchowski aber trotzdem: In der Nachkriegszeit war die Sozialdemokratin eine der ersten, die Suppenküchen für Hilfsbedürftige mitorganisierte. Sie trat am 1. Januar 1950 in den Verband ein.
Inge Galetzka aus Bottrop-Batenbrock ist seit 60 Jahren Mitglied im Ortsverein Boverheide-Batenbrock. Die 84-Jährige wurde am ersten Februar 1955 Leiterin des ersten Kindergartens der Awo in der Cleffstraße. Außerdem war sie 20 Jahre Ratsmitglied der SPD in der Nachbarstadt.
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Für ihr soziales und politisches Engagement hat Inge Galetzka mehrere Auszeichnungen bekommen: Das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Stadtmedaille. „Früher organisierte ich unter anderem Ferienfreizeiten für Kinder. Mit der Zeit wurden daraus Freizeiten für Senioren. Daher sehe ich hier viele bekannte Gesichter“, erzählte Galetzka.
Für ihren jahrelangen Einsatz wurden im Laufe des Nachmittags weitere Mitglieder geehrt, die sich seit 50, 40 oder 25 Jahren in den beiden Ruhrgebietsstädten engagieren. Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler bedankte sich auch im Namen von Frank Baranowski, der nicht anwesend sein konnte, bei den Jubilaren: „Wir können gemeinsam stolz darauf sein, was die Awo in Deutschland, in Gelsenkirchen und in Bottrop leistet.“
Staat kann nicht alles leisten
„Staatliche Strukturen können nicht alles leisten“, erklärte Joachim Brunnhofer, gemeinsam mit Bernd Zenker-Broekmann Vorsitzender des Unterbezirks. „Wir brauchen das Ehrenamt in unserer Gesellschaft. Nicht zuletzt wird dies aktuell durch die Versorgung der Flüchtlinge durch zahlreiche freiwillige Helfer deutlich.“