Gelsenkirchen. Die Künstler Regina Albrecht und Winfried Fichtner stellen in der Galerie „werkstatt“ in Buer aus.

Fotografien aus zwei ganz unterschiedlichen Perspektiven zeigt die Galerie „werkstatt“ mit der Ausstellung „Momente“, die am Freitag, 4. März, um 19 Uhr eröffnet wird. Regina Albrecht hält auf ihren Farbfotografien vor allem spontan eingefangene Momente des urbanen Lebens in aller Welt fest, während Winfried Fichtner Szenen in seinen Schwarzweiß-Bildern inszeniert, Momente einfriert, verfremdet, interpretiert. Zwei spannende Sichtweisen auf unterschiedliche Momente des Lebens.

Eine genaue Beobachterin

Regina Albrecht, in Gelsenkirchen geboren und heute in Essen zu Hause, erhielt für ihr künstlerisches Schaffen bereits zahlreiche Förderpreise, unter anderem 1989 den Förderpreis der Stadt Gelsenkirchen, den Fotopreis „FrauenFreiheit“ der Stadt Saarlouis und den „Kunstpreis der Volksbank Ruhr-Mitte“. Mit der Kamera ist sie bis heute immer unterwegs, ob in heimischen Gefilden oder bei Reisen in alle Welt. Regina Albrecht ist eine genaue Beobachterin ihrer Umwelt. Was sie interessiert, ist das Leben in der Stadt, sind die Menschen in unterschiedlichsten Situationen: „Ich stelle dabei keine Szene, verdichte sie höchstens.“ Albrecht fotografiert digital, bearbeitet minimal am Computer nach.

Die „werkstatt“ zeigt Bilder vom Manga-Day in Kassel, U-Bahnstationen in Rom oder Menschen aus unterschiedlichsten Nationen im Londoner East End. Im Fokus stehen immer die Menschen im urbanen Raum, auch bei den Szenen aus dem Revier. Beim Zelt-Festival von Ai Weiwei im Nordsternpark zum Beispiel.

Eine Momentaufnahme voller Geschichten

Der Gelsenkirchener Fotograf Winfried Fichtner, der inzwischen in Gladbeck lebt, leitete viele Jahre Fotokurse an der Volkshochschule und ist Gründer der Foto-AG an der VHS in Gladbeck. Er zeigte seine Arbeiten auf Ausstellungen in NRW und nahm unter anderem an der Jahresschau Gelsenkirchener Künstler teil. Für die Ausstellung wählte der 76-Jährige Arbeiten aus unterschiedlichsten Schaffensphasen. Nur ein Quartett ist dabei farbig. Es zeigt eingefrorene Flüssigkeit im Moment des Auftauens. Ein Prozess, den der Fotograf aufmerksam begleitet: „Da hilft dann einfach der Zufall bei der Entstehung des Bildes.“ Die Fotos wirken nahezu malerisch und abstrakt.

Eine Landschaftsidylle verfremdet der Fotograf durch Bewegung der Kamera ins seltsam Unscharfe. Menschen und Landschaften interessieren den Künstler gleichermaßen. Wahrnehmungsunterschiede zum Beispiel faszinieren ihn: „Wie nehme ich etwas wahr und wie tun das andere?“ Das Gesicht eines Mädchen reduziert er in einer kleinen Reihe so sehr, dass es am Ende nicht mehr zu erkennen ist und sich in Pixeln förmlich auflöst. Auf einem anderen Bild verbirgt jemand sein Gesicht, ein andere Figur bewegt sich wie ein Schattenriss hinter einem Vorhang.

Unterschiedliche Stimmungen treffen in dieser Ausstellung zu einer Momentaufnahme voller Geschichten und Rätsel zusammen.

Die Ausstellung „Momente“ wird am Freitag, 4. März, um 19 Uhr in der Galerie „werkstatt“ an der Hagenstraße 34 eröffnet. Die Einführung gibt Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann.

Die Fotografien von Regina Albrecht und Winfried Fichtner werden bis zum 15. April zu sehen sein.

Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 16 bis 18 Uhr und samstags nach Vereinbarung. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.werkstattev.wordpress.com