Gelsenkirchen. Das Ballett im Revier feiert am 31. Januar Premiere des Triptychons „B3 vertanzt“.

Die Gelsenkirchener sind reif. Reif für Choreografien jenseits des reinen Handlungsballetts. Davon ist Gelsenkirchens Ballettchefin Bridget Breiner, die bislang furiose Erfolge mit erzählerischen Produktion wie „Ruß“, „Der Tod und die Malerin“ oder „Schwanensee“ gefeiert hat, überzeugt: „Wir haben ein Publikum, das sich auf Tanz freut, und wir haben Tänzer, die das können.“ So konzipierte die US-Amerikanerin das Triptychon „B3 vertanzt“, das am Sonntag, 31. Januar, im Großen Haus des Musiktheaters Premiere feiern wird.

Was man für solch einen abstrakten Tanzabend auf jeden Fall haben müsse, fand Breiner, das sei „ganz, ganz tolle Musik“: „Wir haben Werke der größten Komponisten genommen.“ Einmal Johann Sebastian Bach und zwei Mal Ludwig van Beethoven. Darauf bezieht sich auch der Titel des Abends.

Von klassisch bis modern

Drei renommierte Choreografen setzen sich in ihren Werken mit den Komponisten und mit Themen wie Licht und Dunkelheit, Schwere und Leichtigkeit, Anfang und Ende auseinander. Immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis: In dieser Produktion kommt die Musik nicht vom Band, sondern wird unter dem Dirigat von Valtteri Rauhalammi live von der Neuen Philharmonie Westfalen interpretiert.

Der Abend beginnt mit der Choreografie „A sweet Spell of Oblivion“ („Der süße Zauber des Vergessens“) von David Dawson, der am Musiktheater bereits den Ballett-Klassiker „Giselle“ erfolgreich interpretiert hat und für seine neue Arbeit zur Musik von Bach (Auszüge aus dem Wohltemperierten Klavier) tanzen lässt.

Das Außergewöhnliche: Dirigent Rauhalammi hat das Bachsche Klavierwerk neu für großes Orchester arrangiert. Auf diesen Klang darf das Publikum gespannt sein!

„Ein Fest der Musik und der Liebe“

Die treibende Musik von Beethovens 3. Klavierkonzert nutzt Bridget Breiner für ihre Choreografie „Hold lightly“ („Leicht halten“), die bereits 2009 in Mannheim zu sehen war und jetzt in einer Neufassung auf die MiR-Bühne kommt. Solist ist der Pianist Christian Nagel.

Den Reigen beschließt Benvido Fonseca mit der Uraufführung seiner Choreografie „Dawn of an announced End“ auf die 2. Sinfonie von Beethoven. Inspirieren ließ sich der Tänzer dabei von Stadt und Region: „Diese Choreografie ist auch eine Hommage an Gelsenkirchen und an die Bergbaugeschichte.“ Sein Tanz erinnert an die Dunkelheit bei der Arbeit im Bauch der Erde und an die Sehnsucht der Kumpel nach Licht.

Fonseca verspricht „ein Fest der Musik und der Liebe“. Tänzerisch beginnt dieser Abend neoklassisch, wenn die Compagnie auf Spitze förmlich über dem Boden zu schweben scheint und endet mit der zeitgenössischen Bewegungssprache des Ausdruckstanzes und mit Tänzern, die erdverbunden und kraftvoll agieren.

Das Bühnenbild wandelt sich von transparent und leicht bis hin zum Maschinenambiente.

„B3 vertanzt“ feiert am Sonntag, 31. Januar um 18 Uhr Premiere im Großen Haus des Musiktheaters, Kennedyplatz.

Weitere Termine: 6., 12., 13. Februar. 6. und 19. März, 3. April.

Karten und Infos: 13 bis 48 Euro. 0209 4097200 oder unter musiktheater-im-revier.de