Gelsenkirchen. . Joblinge der Jugendberufshilfe absolvierten einen dreiteiligen Veranstaltungsblock mit Melanie Kleefeldt von der Verbraucherberatung.
„Du hast etwas gekauft und tauscht es um. Wie sind Deine Erfahrungen?“ Melanie Kleefeldt schaut in die Runde. Die jungen Leute zwischen 17 und Anfang 20 schreiben ihre Antworten auf. „Unterricht“ in der Verbraucherberatungsstelle.
Es ist der dritte und letzte Teil einer Block-Veranstaltung für Joblinge, junge Menschen also, die aus unterschiedlichen Gründen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gescheitert sind, dafür jetzt bei der Jugendberufshilfe eine Chance haben. Zum Rüstzeug für die Zukunft gehört, was die Joblinge bei der Diplom-Pädagogin und Fachberaterin für Schuldenprävention der Verbraucherberatung GE an die Hand bekommen.
Mit dem Budget haushalten und die richtigen Versicherungen abschließen
Im ersten Teil ging es ums Budget, das monatlich zur Verfügung steht, und wie man haushaltet, ohne ins Minus zu geraten. Teil zwei beleuchtete die Versicherungen. „Nicht jeder braucht das Gleiche. Wichtig ist die Frage: Was wäre mein persönlicher Gau.“ Danach, so Melanie Kleefeldt, solle man seine individuelle Absicherung ausrichten. Wichtig sei auf jeden Fall die Haftpflichtversicherung.
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Zum Abschluss trafen sich die Joblinge in der Verbraucherberatungsstelle an der Luitpoldstraße, um sich unter anderem mit dem Umtauschrecht oder etwa Mobilfunkverträgen und unerwartet hochen Nachzahlungen zu beschäftigen. „Wir haben ja den Vorteil zu beraten, bevor das Kind in den Brunnen fällt“, schmunzelt die Fachfrau, die neben der Jugendberufshilfe auch beim Förderkorb, in Schulen und neuerdings für Eltern in Familienzentren unterwegs ist.
Aber – welche Erfahrungen haben die jungen Leute denn tatsächlich schon gemacht? Einer sagt wie aus der Pistole geschossen: „Bei Amazon wartest du ewig.“ Den Kassenbon vorlegen, Umtauschfristen beachten, Gutschein statt Geld zurück, allgemeine Geschäftsbedingungen lesen ... Sie kennen sich schon ganz gut aus.
Eine Frage, viele unterschiedliche Antworten, das fasst Melanie Kleefeldt dann so zusammen: „Die Probleme beim Umtausch sind vielfältig.“ Sie appelliert daher an die aufmerksame Runde: „Man sollte sich vorher überlegen, ob man die Ware haben will und genau schauen, wann man wo und mit wem einen Kaufvertrag macht.“ Und immer vorher klären, ob man die Ware umtauschen kann, was etwa bei Geschenken wichtig sei, die unter Umständen zurück gegeben werden müssen.
Dann geht’s noch um Rechnungen, im speziellen um die Handyrechnung. Was tun, wenn die plötzlich explodiert und der Netzbetreiber 430 Euro haben will, weil eine kostenpflichtige Nummer die Flat gesprengt hat? „Dann nehme ich einen Anwalt“, grinst einer. So einfach kommt er aber nicht davon. Melanie Kleefeldt mahnt: „Was Ihr auf keinen Fall tun dürft ist, einfach nicht zu bezahlen.“ Und schon ist sie beim Mahnbescheid. Wer die einfach in die Schublade packe, zahle am Ende vielleicht für Dinge, die er gar nicht zahlen müsste. „Oder zuviel.“