Gelsenkirchen. . 24 Schul-Turnhallen hat die Stadt nach erster Begutachtung der Hallendecken vorsorglich für den Schulbetrieb gesperrt. Jetzt sollen Statiker klären, was machbar ist.
24 der insgesamt 75 Schulturnhallen in Gelsenkirchen sind seit gestern vorübergehend gesperrt. Am Montag waren es noch zwölf, gestern kam die gleiche Zahl hinzu. Mittwoch früh dürfte auch die letzte in Frage kommende Hallendecke soweit geprüft sein (zum Redaktionsschluss fehlten noch fünf), so dass über Freigabe oder Schließung entschieden werden kann, hofft Werner Ebel, Abteilungsleiter im Referat Bauen und Liegenschaften.
Wie groß allerdings der Instandsetzungsaufwand sein wird, sei noch völlig offen. Bislang ist lediglich klar, dass in den 24 geschlossenen Turnhallen die Decken mit senkrecht eingeschlagenen Nägeln befestigt sind, statt diagonal, was zumindest damals nach Baurecht zulässig gewesen wäre. Besser wären freilich Schrauben. Kontrolliert hatten das in den letzten Tagen städtische Mitarbeiter gemeinsam mit Dachdeckern, Schreinern und Zimmerleuten von elf Fachfirmen.
Binnen drei bis vier Werktagen hofft man nun, bis zu 25 Baugerüste für die betroffenen Hallen per „freihändiger“ Ausschreibung zu bekommen und aufstellen zu lassen. Zeitgleich werden Statiker angeworben, die im Stundenlohn die Konstruktion samt Tragebalken genauer unter die Lupe nehmen sollen und entscheiden, was machbar und was notwendig ist.
Verschraubung wäre die beste Lösung
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Dabei gibt es generell drei denkbare Alternativen: die beste für alle Beteiligten, weil schnell und relativ günstig, wäre eine Neufixierung der Deckenplatten per Verschraubung. Dies könnte die Stadt zeitnah und finanziell verkraftbar in Auftrag geben, schätzt Werner Ebel. Die zweite Möglichkeit wäre, die Deckenplatten abzunehmen und eine unverkleidete, aber sichere Decke zu belassen, um die Nutzung zu ermöglichen. Und die dritte wäre eine komplette Erneuerung der Decken samt Tragebalken. Wie und wann das finanziert werden könnte, steht allerdings in den Sternen. Auf jeden Fall bräuchte es dafür die Freigabe politischer Gremien und einen langfristigen Plan.
„Ende nächster Woche hoffen wir, den Aufwand insgesamt besser einschätzen zu können. Erst dann können wir über konkrete Schritte nachdenken“, erklärt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Auch Werner Ebel mag vorher nicht über Rangfolgen oder Kostenpläne spekulieren.