Gelsenkirchen. Stadtrat Dr. Christopher Schmitt hat für die Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung einen Umbau eingeleitet, „um die Unternehmen in der Stadt intensiver betreuen zu können“.
Gelsenkirchen ist ein Wirtschaftsstandort mit Perspektive. Der Satz geht Christopher Schmitt leicht über die Lippen, weil der Stadtrat vom Inhalt überzeugt ist. Nun hat er für diesen Bereich seines Dezernats ein neues Konzept entwickelt, „um die Unternehmen in der Stadt und in der Region besser und intensiver betreuen zu können“. Dafür wurde aus der Stabsstelle ein Referat, das Rainer Schiffkowski leitet. Ihm berichten wiederum zwei neue Abteilungsleiter: Anja Büttner für Dienstleistungen, Vertrieb und Standortmarketing sowie Bernd Gebert für Strukturentwicklung und Einzelhandel.
„Das ganze Konzept fußt auf dem Ziel, sich deutlich stärker als bisher den Unternehmen zuzuwenden“, berichtet Schmitt. „Dafür werden wir auch die Mitarbeiterzahl in der Wirtschaftsförderung um drei Personen erhöhen.“
Mit den Entscheidern sprechen
Die Ausschreibungsphase liefe derzeit. In gut sechs Wochen soll laut Rainer Schiffkowski alles abgeschlossen sein. Mit Blick auf gewünschte Neuansiedlungen und Erweiterungen von Betrieben soll einer der drei neuen Mitarbeiter einen Migrationshintergrund haben. „Angesichts unserer Einwohnerstruktur wünschen wir uns einen türkischstämmigen Hintergrund“, sagt Schmitt.
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Grundsätzlich gilt: Die neuen Mitarbeiter sollen auf die Unternehmen in Gelsenkirchen aktiv zugehen; nicht aufs Geratewohl, sondern basierend auf einem Konzept der Wirtschaftsförderung. Schiffkowski dazu: „Wir wollen regelmäßig mit den Entscheidern sprechen, um früh zu erfahren und zu wissen, was sie beschäftigt.“ Dabei ginge es nicht um die reine Bestandspflege, die sei wichtig, aber zu wenig. Es ginge vor allem auch um zukünftige Strukturen, sagt der Referatsleiter: „Wir bieten Dienstleistungen an. Dazu gehören auf der Basis der aktuellen Firmendaten Fragen nach der Zufriedenheit und der Ausrichtung. Reicht die Größe des Geländes, will ein Unternehmen expandieren oder den Standort verändern? Das dann am liebsten innerstädtisch. 90 Prozent aller Arbeitsplätze, wissen wir, entwickeln sich aus dem Bestand heraus.“ Die Gelsenkirchener App für Gewerbeimmobilien sei eine gern genutzte Unterstützung. Über 2000 Firmen würden bereits mit ihr arbeiten.
Finanzierungsberatungen, Gründerbetreuungen, Imagekampagnen – all das sollen weitere Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft des Wirtschaftsstandortes Gelsenkirchen sein. „Gelsenkirchen hat den Vorteil zusammenhängende Flächen in vielen Größen anbieten zu können“, sagt Christopher Schmitt. Das sei ein Standortvorteil in der Region für eine gute Zukunft, zu der selbstverständlich auch die Wahrung des industriellen Kerns gehöre. „Deshalb kommt der Anstoß für das Projekt Chemiecluster 4.0 ja auch von uns. Wir wollen den Verbund stärken, der so wichtig ist für uns.“