Gelsenkirchen. . Sebastian Friedering und Thomas Galewski studieren derzeit auf Schalke. Beide haben für das Sportmanagement-Programm ein Stipendium des Vereins erhalten. Führung und Sport, Sportorganisation und Sportmarketing – das sind die Schwerpunkte

Kurz vor Weihnachten gab es die Nachricht vom FC Schalke 04. Sebastian Friedering und Thomas Galewski sind die Glücklichen, sie sind die zwei Stipendiaten des Sportmanagement-Programms, das Schalke gerade zum ersten Mal in Kooperation mit der Universität St. Gallen anbietet. „Frohe Weihnachten“, sagt Thomas Galewski und lacht.

Der Studiengang richtet sich an ehemalige Spitzensportler und Kräfte von Sportorganisationen und sportnahen Berufen. Eben an Leute wie Sebastian Friedering und Thomas Galewski, die Schalke und die Uni St. Gallen mit ihrem Motivationsschreiben und in einem persönlichen Gespräch von einem Stipendium überzeugen konnten.

Abschlussveranstaltung in St. Gallen

Sebastian Friedering stammt aus Osnabrück und wäre am liebsten Fußballprofi geworden. Mit Anfang 20 musste der Torwart aber einsehen, dass andere Spieler besser sind und die besseren Chancen haben, mit ihrem Hobby ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Der heute 25-Jährige hing die Fußballschuhe also an den Nagel und widmete sich ganz Plan B. Friedering baute ein Fitnessstudio in Osnabrück auf, dessen Geschäftsführer er noch ist. „Es läuft ganz gut“, sagt er. Dennoch hat er sein Ziel noch vor Augen: den Sprung in den Profifußball. Wenn schon nicht als Torwart, dann eben als Manager. „Und dafür bietet dieser Studiengang die besten Voraussetzungen“, sagt er.

Führung und Sport, Sportorganisation und Sportmarketing – das sind die Schwerpunkte dieses Programms, das vier Module umfasst. Nach der Abschlussveranstaltung Anfang Juni in St. Gallen bekommt jeder Teilnehmer ein Zertifikat: staatlich anerkannter Sportmanager.

Auch Thomas Galewski, der in Düsseldorf lebt und arbeitet, erhofft sich vom Schalker Studiengang eine Menge Know-how. Der 30-Jährige ist bereits im Bereich des Sportmanagements tätig, er besitzt eine Lizenz als Spielervermittler und hat schon so manchen Transfer eingestielt. Zwar noch nicht die ganz dicken Fische, aber gute, gestandene Zweitligaspieler waren schon dabei.

Stipendium deckt die Kosten von circa 15 000 Euro ab

Das Stipendium, das vom FC Schalke 04 vergeben wird, deckt die Kosten von circa 15 000 Euro vollständig ab. „Das wäre sonst nicht möglich gewesen“, erklärt Thomas Galewski. „Deshalb sind wir dem FC Schalke 04 dankbar.“ Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst hebt die Verantwortung des Vereins für die Region hervor: „Es war uns wichtig, Bewerbern aus dem Schalker Umfeld die Möglichkeit zu geben.“

Studienbeginn war im Februar in St. Gallen. Zu den Referenten gehörte unter anderem Britta Roeske, die Managerin des viermaligen Formel1-Weltmeisters Sebastian Vettel. Gestern Abend endete das zweite Modul, das die 30 Teilnehmer in den vergangenen fünf Tagen beschäftigte. Auch Alexander Jobst gehörte zu den Dozenten. Eine Loge der Veltins-Arena wurde zum Hörsaal umfunktioniert.

Jobst macht keinen Hehl daraus, dass es ein Anliegen des FC Schalke 04 ist, künftige Mitarbeiter aus dem Studiengang an den Verein heranzuführen. „Wir haben aber auch kein Problem damit, wenn die Absolventen woanders in der Bundesliga Fuß fassen“, sagt er. Schon jetzt steht fest, dass es eine Fortsetzung geben soll, der zweite Studiengang ist in Planung. Beginn soll im März des nächsten Jahres sein. Und fest steht auch: Schalke sucht wieder zwei Stipendiaten.

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