Gelsenkirchen. Den Schulen machen nach den Anschlägen von Paris Fahrten in andere Großstädte Sorgen. Viele Schüler sagten ihre Teilnahme an einer Brüssel-Tour ab.

Knapp zwei Wochen ist es her, dass in Paris 17 Menschen von islamistischen Attentätern getötet wurden. Die Angst vor weiteren Anschlägen in der Hauptstadt Frankreichs sitzt, laut WDR, auch bei den Ruhrgebietlern immer noch tief. Obwohl es für Paris keine offizielle Reisewarnung gibt, seien Buchungen für Städtereisen zurückgegangen und Klassenfahrten wurden verschoben.

Gelsenkirchener Schulen unternehmen ohnehin kaum noch Klassenfahrten oder Schüleraustausche nach Frankreich, respektive speziell nach Paris. „Französisch ist als zweite Fremdsprache rückläufig. Spanisch oder Italienisch werden dafür immer beliebter.

Französisch als Fremdsprache ohnehin weniger beliebt

Daher gehen die meisten Schülerfahrten von Gelsenkirchener Schulen heutzutage eher in Regionen, in denen diese Sprachen gesprochen werden“, erklärt Achim Elvert, stellvertretender Schulleiter der Gesamtschule Ückendorf. Auch die Studiendirektorin des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums, Martina Spitzenfeil, bestätigt diesen Trend. Trotzdem ist die Angst vor terroristischen Anschlägen an Gelsenkirchener Schulen präsent. Beide Schulleiter sehen für alle Großstädte die Problematik.

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Just in dieser Woche hat der Sozialwissenschafts-Kursus der Oberstufe des Gauß-Gymnasiums einen Ausflug nach Brüssel unternommen. Bekanntlich wurden auch dort vor etwa einer Woche mutmaßliche Attentäter festgenommen. Die Folgen, die daraus resultierenden Ängste, waren in dem Oberstufen-Kurs deutlich spürbar. „Wir haben im Unterricht natürlich über die Fälle in Paris und auch in Brüssel gesprochen. Viele Schüler bekundeten ihre Ängste. Obwohl wir versucht haben, ihnen ihre Sorgen zu nehmen und ihnen erklärten, dass solche Verbrechen leider überall passieren können, ist knapp die Hälfte des Kurses nicht mit nach Brüssel gefahren. Die Begründung war bei allen die Sorge vor Anschlägen. Es hat mich wirklich überrascht, dass der Einfluss schon so groß ist“, erklärt Lehrerin Annika Lüchau.