Gelsenkirchen. Die Deutsche Lagerhaus Gesellschaft kauft einen Großteil der 80. 000 Quadratmeter großen Gewerbe-Fläche im Gelsenkirchener Ortsteil Schalke-Nord und baut dort 2015 einen Standort für einen Logistiker auf. Im ersten Bauabschnitt sollen zunächst 200 Arbeitsplätze entstehen.

Ein weiterer Logistiker kommt nach Gelsenkirchen. Und er befreit die Stadt von einer Uralt-Brache, die bereits 1972 geräumt wurde und zumindest in den letzten anderthalb Jahren für politischen Sprengstoff und intensive Verhandlungen sorgte: Im Gewerbepark A 42 wird sich die Deutsche Lagerhaus Gesellschaft (DLG) ansiedeln. Der erste Bauabschnitt soll bis Mitte 2015 realisiert werden, 200 neue Arbeitsplätze sollen im ersten Schritt in Schalke-Nord entstehen. Weitere sollen folgen.

Oberbürgermeister Frank Baranowski und die städtische Wirtschaftsförderung verbuchten damit „eine der größten Gewerbeansiedlungen der vergangenen Jahre“ und „das klare Bekenntnis zu Gelsenkirchen auf einer nicht ganz einfachen Fläche.“ Klar ist damit allerdings auch: Ikea in Gelsenkirchen wird es nicht geben.

Nur 250 Meter bis zum nächsten Autobahnanschluss

Der schwedische Möbelhausriese war mit der Fläche zwischen Autobahn, Uechting- und Parallelstraße in Verbindung gebracht worden. Eine Neuansiedlung ist nun vom Tisch. „Von Ikea ist das Signal gekommen, dass der Standort für das Unternehmen keine weitere Rolle mehr spielt“, so Baranowski. Die Stadt war – erneut – auf Ikea zugegangen, „nachdem sich herauskristallisierte, dass wir ein nachhaltiges Erwerbsinteresse der Deutsche Lagerhaus Gesellschaft vorliegen haben“.

Am 20. November wurde der Kaufvertrag notariell beurkundet. Die DLG erwarb den Großteil des 80 .000 Quadratmeter großen Geländes – mit 250 Meter Entfernung bis zum nächsten Autobahnanschluss ist das für Gewerbe und Industrieansiedlungen ausgewiesene Gelände ideal für einen Logistiker. „Wir freuen uns, dass dieses Areal adäquat genutzt wird. Eine solche Unternehmensansiedlung kann man nicht alle Tage verkünden“, sagte Wirtschaftsförderungsdezernent Dr. Christopher Schmitt.

Die Investitionen

Rund 15 Millionen Euro inklusive Grunderwerb will die DLG im ersten Schritt auf zunächst 50. 000 Quadratmetern Fläche investieren. „Im zweiten Bauabschnitt soll für eine zusätzliche logistische Nutzung eine weitere Betriebsimmobilie errichtet werden.“ Hier rechnet Schmitt mit „einem weiteren Arbeitsplatzeffekt von 200 Beschäftigten“. Als Projektentwickler vermietet die DLG ihre Standorte an die großen Logistikunternehmen der Branche. Rainer Schiffkowski, Ansiedlungs-Experte der städtischen Wirtschaftsförderung, geht davon aus, dass die „Mieter endverhandelt“ sind und die DLG „mit der Botschaft herauskommt, sobald sie spruchreif ist“.

Und Ikea? Bleibt für die Region ein Thema. Baranowski: „Es finden mit dem RVR und Nachbarstädten Gespräche über eine Ansiedlung in unmittelbarer Nähe zu Gelsenkirchen statt.“

Der Boden blieb nach dem Rückzug der Industrie hochbelastet

Der Gewerbepark in Schalke-Nord war Standort der Chemische Schalke. Der Boden blieb nach dem Rückzug der Industrie hochbelastet. 1986 ging das Grundstück in den Grundstücksfonds NRW über. Ab Juni 2004 wurde die Fläche mit 5 Mio. Euro Fördermitteln des Landes baureif erschlossen und saniert. Seitdem steht sie zur Vermarktung. NRW.Urban hat jetzt den Kaufvertrag abgeschlossen.

Die Deutsche Lagerhausgesellschaft verfügt als Logistik-Dienstleister an 23 Standorten mit 27 Immobilien über ein Bestandsportfolio von 880.000 Quadratmeter Nutzfläche.