Gelsenkirchen.

Die CDU-Kritik am Ikea-Aus schien verstummt. Doch von den Zahlen und Fakten, die die Verwaltung am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung als Erklärung für die Ablehnung einer Ansiedlung im Gewerbepark Schalke-Nord an der A 42 präsentierte, ließen sich die Christdemokraten nicht ausbremsen.

Sie nahmen direkten Kontakt zu Ikea auf und Werner Wöll, der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, stellte am Freitag gemeinsam mit seinem Kreisvorsitzenden Guido Tann in der WAZ-Redaktion fest: „Eine Ansiedlung in Gelsenkirchen ist nach wie vor möglich.“

Telefonate mit dem Investor

Kurzfristig hätten sich die Vorstandsmitglieder der CDU-Ratsfraktion am Donnerstag getroffen, um das Thema zu erörtern, schilderte Wöll. Nach einer stundenlangen und intensiven Diskussion und mehreren Telefonschaltungen mit dem Investor könne man dieses Ergebnis präsentieren: „Trotz der bislang nicht sonderlich freundlichen Willkommensbekundungen der Stadt hat der Investor unseren Informationen zufolge nach wie vor ein ganz besonderes Interesse an dem Standort Schalke-Nord.“ Gelsenkirchen sei die erste Wahl. „Gegenüber Ikea habe ich für die CDU ausdrücklich unsere Unterstützung in der Ansiedlungsfrage zugesagt“, so Wöll.

Die bisher als Blockade ausgemachten planungsrechtlichen Ausschlusskriterien können nach Ansicht der CDU ausgeräumt werden. „Unseres Wissens nach ist der oft zitierte Mega-Shop vom Tisch“, stellte Guido Tann fest. Ikea wolle sich im Fall einer Ansiedlung an der Uechtingstraße im Kern auf das Möbelgeschäft konzentrieren und auf ergänzende Fachmärkte verzichten, die im Jahr 2010 noch ein Thema waren.

Rückzahlung der EU-Fördermittel möglich

Die Platzierung eines Centers mit innenstadtrelevantem Sortiment sei damit vom Tisch. Wöll: „Sie wollen nur die üblichen zehn Prozent der Fläche benutzen, um die Angebote, wie wir sie von anderen Ikea-Standorten kennen, zu präsentieren.

Planungsrechtliche Hürden sehen die Christdemokraten als ausräumbar an, weil Möbelhandel nach dem gültigen Einzelhandelskonzept nicht innenstadtrelevant sei. Wöll: „Aus unserer Sicht müsste lediglich der Bebauungsplan für die Fläche geändert werden.“

Falls es tatsächlich zur Rückzahlung der EU-Fördermittel für die Sanierung der Fläche kommen würde, müsste die Stadt das nach Ansicht der CDU mit dem Investor gesondert regeln. Wöll und Tann unisono: „Auf jeden Fall sind so die Bedenken der IHK und des Einzelhandelsverbandes für Buer und die Altstadt vom Tisch.“