Gelsenkirchen. CoachJu und TOP sind zwei Angebote der katholischen Jugendberufshilfe-Einrichtung Förderkorb. Sie bieten jungen Leuten, die nach dem Schulabschluss noch keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, neue Perspektiven.
„Ich kannte den Förderkorb schon aus der Schule, als ich an dem Projekt ‚Fit for Job‘ teilgenommen habe. Deswegen war es meine erste Anlaufstelle als ich schon echt verzweifelt war“, erinnert sich Muhamed Furkan Akkaya.
Nach der Realschule hatte er versucht, sein Abitur zu machen, schaffte es jedoch nicht. Der 21-Jährige machte sich Sorgen um seine berufliche Zukunft und ging zum Förderkorb. Dort wurde er ins Projekt „CoachJu“ aufgenommen, das ihn in ein Praktikum als Kfz- Mechatroniker bei Automobile Basdorf vermittelte. Aus dem Praktikum wurde dank Akkayas Einsatz ein Ausbildungsplatz: „Ich bin überglücklich und habe Pläne, was die Zukunft betrifft“, freut er sich.
Ohne Praktikum keine Ausbildung
„CoachJu“ ist eine viermonatige Maßnahme der Katholischen Jugendberufshilfe (KJS), die der Ausbildungsvorbereitung dient. Wichtige Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer bereits eine ungefähre Ahnung haben, wo es beruflich hingehen soll. Innerhalb der vier Monate findet ein intensives Bewerbungstraining statt und es wird ein einmonatiges Praktikum gemacht. Für jene, die sich noch nicht sicher sind, gibt es „TOP – Testen, Orientieren, Platzieren“. Bei dem achtmonatigen Projekt werden Praktika zur Berufsorientierung und regelmäßiges Bewerbungstraining durchgeführt.
„Ich wusste schon sehr früh, dass ich mit behinderten Menschen arbeiten möchte“, strahlt Pamiche Mukiengi. Nach ihrem Fachabi absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr beim Sozialwerk St. Georg. Für sie stand fest, dass sie danach studieren würde, bekam aber keinen Studienplatz. „Mir wurde geraten, noch andere Tätigkeitsfelder aus diesem Bereich kennenzulernen. So kam ich dann zu TOP“, berichtet die 21-Jährige. Durch Praktika in gesundheitsbezogenen Berufen fühlte sich Mukiengi in ihrer Entscheidung, Heilerziehungspflegerin zu werden, bestätigt. Nun macht sie eine Ausbildung am Berufskolleg Königstraße.
Auch von Seiten der Ausbildungsbetriebe ist man begeistert vom Projekt: „Ohne Praktikum nehmen wir keinen Auszubildenden. Schließlich müssen beide Seiten wissen, auf was sie sich einlassen“, sagt Bernd Kabuth von der Liebing GmbH. Auch Ute Brandt, Ausbildungsbeauftragte der Ev. Kliniken, ist vom Konzept überzeugt: „Man muss Menschen mögen, um in die Pflege zu gehen. Davon müssen uns potenzielle Auszubildende überzeugen können“, meint sie. Juliana Leonardo de Miranda konnte überzeugen: Sie beginnt im April die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin in den Ev. Kliniken.