Gelsenkirchen. In Gelsenkirchens Partnerstadt Zenica legten 10 Jugendliche als „Young Workers“ Hand an. Als Einstieg in das Berufsleben bietet die Jugendberufshilfe das Projekt „AufGEweckt“ an. In Düsseldorf kommen nun alle 150 „Young Workers“ zu einer großen Abschlussveranstaltung zusammen.

Die Früchte ihrer Arbeit präsentieren die Teilnehmer des Jugendberufshilfe-Projekts „AufGEweckt“ nächste Woche bei einer großen Abschlussveranstaltung der Aktion „Young Workers“ in Düsseldorf. Freuen durften sich die Menschen in Zenica, denen die zehn Gelsenkirchener Jugendlichen vor einem Jahr unter die Arme griffen. Heute profitierten die jungen Erwachsenen selbst von der Reise: Die meisten Teilnehmer haben eine Ausbildungsstelle gefunden oder gehen wieder regelmäßig zur Schule.

Für die Teilnehmer des Eingliederungsprojekts „AufGEweckt“ ist der Wechsel von der Schule in das Berufsleben nicht reibungslos verlaufen. „Wir vermitteln den Jugendlichen vor allem feste Tagestrukturen“, sagt Britta Schwandt, die das Projekt bei der Jugendberufshilfe Gelsenkirchen leitet. Als das „Aktuelle NRW Forum“ auf die Einrichtung zukam, um „Young Workes“, also junge Handwerkerinnen und Handwerker, für soziale Projekte in Europa zu gewinnen, habe man nicht lange überlegen müssen.

Brückenbau in Zenica

Zehn „AufGEweckt“-Teilnehmer durften ins bosnische Zenica reisen, um dort beim Bau von Brücken zu helfen. Sie präsentierten in dem ehemaligen Kriegsgebiet ihre Stärken. „Keiner der Teilnehmer hat sich vor der harten Arbeit bei heißen Außentemperaturen gescheut“, lobt Britta Schwandt, die die Jugendlichen auch schon anders erlebt hat.

„Der Wille, den Menschen zu helfen, die dort in sehr ärmlichen Verhältnissen leben, war groß“, nennt Schwandt einen Grund für die hohe Motivation der Jugendlichen. Schwandt: „Der Bürgerkrieg ist dort sehr präsent und steckt den Leuten noch in den Knochen.“ Bei einem Ausflug nach Sarajevo haben die Besucher davon ein Bild bekommen. „In den Häusern waren noch Löcher von Geschossen“, so Walid Semmo. Für den 19-Jährigen war die Reise der erste Aufenthalt im Ausland. „Geflogen bin ich vorher auch noch nie“, sagt Semmo. Während des „AufGEweckt“-Projekts hat er in der Tischlerei der Jugendberufshilfe gearbeitet. Damit ist Schluss. „Ich gehe zur Berufsschule und mache parallel mein freiwilliges soziales Jahr bei den Falken“, sagt Walid Semmo stolz.

Abschlussveranstaltung in Düsseldorf 

Auch die meisten anderen Mitreisenden haben ihren Weg gemacht. Projektleiterin Schwandt: „Ein Teilnehmer macht eine schulische Ausbildung zum Sozialarbeiter, zwei andere eine Ausbildung als Koch und Malerin, zwei weitere holen ihren Schulabschluss nach oder verbessern ihn.“ Träger des Projekts „AufGEweckt“ sind die Stadt und die Agentur für Arbeit.

Am Dienstag, 16. September, lädt das „Aktuelle Forum NRW“, das seinen Sitz in Gelsenkirchen hat, alle „Young Workers“ zu einer großen Abschlussveranstaltung nach Düsseldorf ein.

150 Jugendliche waren europaweit im Einsatz

Immerhin 150 Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen waren in den vergangenen drei Jahren bei zwölf sozialen Projekten oder an Erinnerungsorten europaweit im Einsatz. Ute Schäfer, nordrhein-westfälische Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, wird die Teilnehmer auf der Bühne in der Villa Horion begrüßen. Dort wird auch Britta Schwandt von der Reise der Jugendberufshilfe Gelsenkirchen mit Jugendlichen berichten. Aus Gelsenkirchens Partnerstadt Zenica wird ein Repräsentant nach Düsseldorf kommen.

Das Projekt „Young Workers for Europe“ wird von der Landesregierung, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Europäischen Sozialfond unterstützt. Zielgruppe sind junge Erwachsene, die sich in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und außerbetrieblichen Ausbildungen befinden.