Gelsenkirchen. Die Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ soll attraktiver und aktueller werden. Um die Dauerausstellung umgestalten zu können, ist das Institut für Stadtgeschichte allerdings auf die Unterstützung von Bürgern angewiesen.
Das Institut für Stadtgeschichte gestaltet zurzeit die Dauerausstellung in der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ grundlegend um. Die Ausstellung wird neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst und soll auch technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen hat für diese Arbeiten Fördermittel zur Verfügung gestellt.
Bei der Arbeit an der neuen Ausstellung zeige sich, dass verschiedene Themen schwer im Bild darstellbar sind, weil die an sich sehr große Fotosammlung des Instituts für Stadtgeschichte zu manchen Ereignissen und Örtlichkeiten keine Bilder enthalte, teilt das ISG mit. Daher wird um Unterstützung aus der Bevölkerung gebeten.
Gefängnis, Zwangsarbeiter, Goldberghaus und Polizeiwache besonders gefragt
Die gesuchten Bilder sollten nach Möglichkeit einen Bezug zu Gelsenkirchen haben. Auf der „Wunschliste“ stehen unter anderem Familienfotos aus der Zeit des „Dritten Reiches“, die zum Beispiel auch sichtbare Symbole des NS-Staates zeigen, Bilder von Flucht und Vertreibung und von der Ankunft und Unterbringung in Gelsenkirchen oder Fotos aus der Schule, zum Beispiel vom heutigen Grillo-Gymnasium.
Weitere Bilddokumente sollten die Zerstörungen der Stadt im Zweiten Weltkrieg, das Gefängnis an der Munckelstraße in den 1930er Jahren, das Goldberghaus in Buer vor 1933 oder Gruppen von Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern in der Stadt zeigen. Gesucht werden auch Bilder, die das alte Gelsenkirchener Rathaus in den 1920er Jahren, das Georgshaus in den 1930er Jahren oder das Volkshaus Rotthausen in den 1930er Jahren zeigen. Schließlich würde sich das ISG auch über Fotos von der Cranger Straße freuen, die auch die Dokumentationsstätte und die damalige Polizei wache zeigen.
Alle Gelsenkirchener, die dem Institut für Stadtgeschichte weiterhelfen können, werden gebeten, sich telefonisch unter 169-8561 oder 169-8551 zu melden. Meldungen per E-Mail bitte an: isg@gelsenkirchen.de schicken.