Gelsenkirchen. Moderator (und Ex-WAZ-Redakteur) Jörg Loskill stimmte das Publikum Sonntag bei der Matinee im Kunstmuseum auf ein ungewöhnliches Hörerlebnis ein. Beim Konzert gab es das eher seltene Zusammenspiel von Dulcimer und Piano.

„Wir hatten schon viele besondere Konzerte hier, aber wenn eines besonders ist, dann ist es das heutige“, stimmte Moderator Jörg Loskill das Publikum bei der Matinee im Kunstmuseum Sonntag auf ein ungewöhnliches Hörerlebnis ein.

Es war das erste Konzert, bei dem auf einem Dulcimer gespielt wurde. Ein uraltes Instrument, das es in vielen Abwandlungen gibt. Im Grunde genommen ist es aber eine Art Hackbrett mit einem ganz besonderem Klang. Gespielt wurde es von der amerikanischen Sopranistin Jessica Burri, die sich auf den „Hammered Dulcimer“ spezialisierte und eigene Lieder dafür schrieb. Eines davon mit dem Titel „Singers“ spielte und sang sie auch bei der Matinee. Als Inspiration diente ihr dabei ein Gedicht von Chris James. Gemeinsam mit dem Pianisten Rainer M. Klaas hatte sich Burri ein abwechslungsreiches Programm ausgesucht, das von den Anfängen des Barocks bis hin zur Moderne reichte.

Anderthalb Stunden gestimmt

Präzise und gefühlvoll schlug die Künstlerin mit Holzstäbchen die Dulcimer-Saiten an und erzeugte so Klänge, die mit den Tönen des Klaviers verschmolzen. Eine große Herausforderung dabei war die Intonation, also die gemeinsame Stimmung der Instrumente. Anderthalb Stunden hatten die beiden Musiker vor dem Konzert benötigt, um sich aufeinander einzustimmen.

Neben Dulcimer erwarteten die Zuhörer noch viele weitere Instrumente, wie die Holz-Okarina, die eine Art Flöte ist. Ein besonderes Highlight im Programm war „das indianische Märchen von der weißen Seerose“. Hier zeigte Jessica Burri ihre vielfältigen künstlerischen Fähigkeiten. Zum Einsatz kamen neben Dulcimer auch Klangschalen, Gong, Regenstab und viele weitere Schlaginstrumente, die für ein besonderes musikalisches Erlebnis sorgten.

Die Auftritte inmitten von künstlerischen Werken genießen beim Publikum Kult-Status und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch bei diesem Konzert waren die Zuhörerreihen beinahe bis auf den letzten Platz besetzt. Der Eintritt ist frei und soll auch im nächsten Jahr kostenlos bleiben.