Über die Wiese stürmen rund fünfzig Galgos. Die spanischen Windhunde toben und tollen. Und auf den ersten Blick sieht man nicht, dass sie alle ein schlimmes Schicksal vereint, einige erst seit ein paar Wochen in Deutschland sind, ins Land geholt und vermittelt vom Verein „Galgo Friends“.
Der Verein aus Buer nutzt die Gladbecker Wiese an der 224, damit die Tiere wenigstens einmal in der Woche frei laufen können. „Es gibt einige, die kann man nicht so einfach frei laufen lassen“, weiß die erste Vorsitzende des Vereins, Carola Birkner. „Die Hunde werden in Spanien in Rudeln gehalten zur Hasenjagd. Die Saison dauert von Oktober bis Januar, danach werden die Tiere, die in den Augen der Jäger nichts taugen, aussortiert.“ Im besten Falle werden sie ausgesetzt oder im Partner-Tierheim des Vereins abgegeben. „Da geben die Galgoeros die Hunde wie Möbelstücke ab.“
Partner fürs Leben
Zwischen den vielen Galgos toben auch ein paar Vertreter anderer Hunderassen herum. Denn der Verein ist auch offen für Freunde der spanischen Rasse. Und für jene, die einmal Halter werden wollen. So wie Christiane Gläser. Die Kölnerin nahm gezielt Kontakt auf zum Verein, informierte sich und wartet nun aufgeregt auf „Manulito“, ihren Galgorüden, der in der nächsten Woche in Deutschland ankommt.
Eleganz auf Pfoten
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„Ich habe mir Fotos im Internet angesehen. Da kann man auch etwas über die Geschichte des Tieres lesen“, berichtet die Hundefreundin, dass sie sich schon auf ein kleines Wagnis einlässt. „Aber ich habe die Zeit dafür und auch die Lust, mich auf einen solchen Hund einzulassen. Aber ich bin schon sehr aufgeregt.“ Kein Wunder, denn immerhin bekommt sie in wenigen Tagen einen neuen Partner fürs Leben. Zumindest für ein Hundeleben.
Hilfe vor Ort
„Das sind ganz tolle, liebe Hunde“, schwärmt Carola Birkner, die selbst drei Galgos hat und einen weiteren zur Pflege. Denn eine Pflegestelle ist quasi Einreisebedingung. „Wir holen nur Hunde rüber, wenn sich Pflege- oder Adoptionsstellen finden.“ Ansonsten hilft der Verein den Tieren vor Ort. „Unser Hauptaugenmerk liegt darin, das Tierheim Ciudad Animal in Pedro Munioz zu unterstützen.“
Die Hunde haben schon ihren Spaß. Jetzt sind die Halter dran. Kaffee steht bereit, zwei Bleche Kuchen kommen gerade an. Die Herrchen und Frauchen tauschen sich aus. Das ist gerade für jene wichtig, die noch nicht so viel Erfahrung haben. Davon will auch Christiane Gläser profitieren. „Ich will auf jeden Fall in Kontakt bleiben und meinem Hund den Kontakt mit anderen Galgos ermöglichen.“
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