Gelsenkirchen-Buer. Das alte Hertie-Haus an der Bueraner Hochstraße hat den Besitzer gewechselt: Einige Mitglieder der Buer-Management-GmbH und weitere Bürger haben das Gebäude gekauft, um dort einen Mix aus Handel, Dienstleistung und Wohnen unterzubringen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Zwei Schritte vor, einer zurück: Drei Jahre dauerten die mühsamen Verhandlungen über den Ankauf des ehemaligen Hertie-Kaufhauses an der Hochstraße, nun melden einige Mitglieder der Buer Management GmbH (BMG) sowie weitere interessierte Bueraner als Neu-Eigentümer Vollzug: Sie haben die Traditions-Immobilie gekauft, um sie zu einem modernen Einkaufs-, Dienstleistungs- und Wohnort umzubauen. Nach WAZ-Informationen soll die Stadtbücherei einer der künftigen Mieter sein.
Wie hoch der Kaufpreis ist und wer genau die Akteure sind, mochte BMG-Sprecher Dr. Siegbert Panteleit auf WAZ-Anfrage gestern nicht sagen – sie wollten anonym bleiben. „Wichtig ist nur, dass der Erwerb Ergebnis einer Gemeinschaftsaktion von Bueranern ist, die in ihrem Ort verwurzelt sind und ihn neu beleben wollen.“
Die BMG war im April 2000 als Zusammenschluss von Hauseigentümern aus Buer gegründet worden, um die buersche City zu revitalisieren und Ladenleerstände möglichst schon im Vorfeld zu verhindern. In Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Beteiligten hatte sie den Leitplan Buer erarbeitet, ein städtebauliches Entwicklungskonzept, das Einzelprojekte wie den Umbau von Marktplatz, Domplatte oder Kulturmeile vorbereiten und innerstädtische Funktionen wie Handel, Kultur und Freizeit stärken sollte.
OB: „Ein guter Tag für Buer“
Was Wunder, dass den BMG-Mitgliedern der Leerstand einer so großen Immoblie wie dem Hertie-Gebäude mit seinen 2000 qm auf fünf Vollgeschossen bitter aufstieß. Bereits kurz nach der Filial-Schließung im August 2009 hätten sie die Kaufverhandlungen aufgenommen, so Panteleit. Unkompliziert waren sie offenbar nicht: Er sprach von einer „harten Nuss“.
Umso erleichterter reagierte OB Frank Baranowski: „Das ist ein wirklich guter Tag für Buer und die Hochstraße. Die Lücke, die die Schließung (von Karstadt/Hertie) hinterlassen hat, kann nun bald wieder geschlossen und Leerstand abgewendet werden“, freute er sich über den Vertragsabschluss. und das „schlüssige Konzept“. Er betonte, dass die Stadt es hier „nicht mit einem anonymen Immobilienfonds zu tun (habe), sondern mit Menschen, denen ihr Stadtteil am Herzen liegt.“ Die Stadt werde die Entwicklung des Nutzungskonzepts konstruktiv begleiten.
Wann genau der Umbau zu einem Einkaufs-, Dienstleistungs- und Wohnort (nicht nur) für Senioren beginnen wird, vermochte BMG-Sprecher Dr. Panteleit noch nicht abzuschätzen. Fest steht offenbar nur, dass im Erdgeschoss und in einem Teil des 1. Stocks Einzelhandel angesiedelt werden soll. Dienstleister und Wohnungen sollen sich auf die oberen Etagen verteilen. „Bald können die Bürger von der Kulturmeile bis zur Post nahezu lückenlos Angebote des Einzelhandels auf sich wirken lassen“, versprach er.
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