Gelsenkirchen-Horst. .

Die Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche war für Schüler in den letzten Jahren ein mühsames Geschäft. Firmenbesuche, Dutzende Bewerbungen schreiben – der Weg in die Arbeitswelt war steinig. Heute hat es der lernende Nachwuchs einfacher - zumindest , wenn er die Gesamtschule Horst besucht. Dort wurden gestern Personalchefs und Ausbilder der unterschiedlichsten Betriebe quasi frei Haus geliefert.

Zum zweiten Mal organisierte die Schule eine Ausbildungsmesse im Mehrzweckgebäude, an der immerhin 38 namhafte Firmen und Verbände teilnahmen. Gleichzeitig war auch die Stadt als ausbildendes Unternehmen in der Gesamtschule aktiv. Oberbürgermeister Frank Baranowski warb persönlich dafür, eine Ausbildung beim größten Arbeitgeber Gelsenkirchens zu beginnen. Die Stadtverwaltung und die städtischen Eigenbetriebe bilden immerhin 180 junge Menschen in den unterschiedlichsten berufen aus.

Schüler mit Migrationshintergrund standen im Vordergrund

Besonders im Fokus standen bei der Aktion in Horst Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Baranowski: Wir sind eine multikulturell geprägte Stadt, da brauchen wir in der Verwaltung auch Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturen. Allein schon die Mehrsprachigkeit vieler junger Menschen kann für unsere Verwaltung nur ein Gewinn sein.

Wir suchen Mitarbeiter, die in mehreren Kulturen zu Hause sind.“ Immerhin über zehn Berufsfelder vom Bachelor of Laws bis zum Straßenbauer konnten sich die Schüler in Einzelgesprächen aus Azubi- und Ausbilder-Sicht informieren lassen. Unterstützt wurde die Stadt bei ihrer Aktion von der Regionalstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA).

Infomationen aus erster Hand

Während der Oberbürgermeister noch für die Ausbildung bei der Stadt die Werbetrommel rührte, ging der Run auf die Ausbildungs-Börse in der Nachbarhalle schon los. Es galt, rund 700 Schüler der achten bis 13. Jahrgangsstufe durch die Ausstellung zu schleusen und jedem genug Zeit zu geben, sich an den 38 Firmenständen zu informieren. Gemeinsam mit der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) hatten die Berufsbildungs-Koordinatoren der Gesamtschule einen Firmenmix auf die Beine gestellt, der von A wie Apotheke bis Z wie Zahnärztekammer reichte. Über rund 60 Ausbildungsberufe gab es Informationen aus erster Hand. Und erfahrungsgemäß blieb es oft nicht bei der reinen Information, weiß Fachlehrer Joachim Knoke zu berichten: „Im letzten Jahr, als wir die Veranstaltung erstmals durchgeführt haben, wurden hier tatsächlich sogar Ausbildungsverträge unterschrieben.“

Auch für Praktika und Firmenbesuche fanden die Schüler kompetente Ansprechpartner, denn an den meisten Ständen boten sich auch „Chefs“ als Gesprächspartner an.