Gelsenkirchen-Buer. Sandro Antal schuf mit seiner Arbeit „Rolling Sun“ auf der Skulpturenwiese einen wahrlich kunstvollen Ort in Buer.

Rund und massiv scheint sie über der Szenerie zu schweben. Die stählerne „Rolling Sun“ von Sandro Antal ist das Hauptelement auf der Skulpturenwiese. Um sie dreht sich alles. Zumindest scheint es so.

Denn zu Füßen der Stahlsonne vollzieht sich ein Kreislauf nach. Sogenannte „Eisensteine“ ordnete Atal in einer Ellipsenform an, ließ sie mehr oder weniger im Boden versinken. Oder aufstreben. Je nachdem, was der Betrachter sehen will. „Es könnte die Geburt des Morgens sein, wie die Sonne aus dem Ozean steigt und am Ende großartig leuchtet“, hilft Doris Edler bei der Interpretation. Die Museumspädagogin aus dem Kunstmuseum weiß, dass viele an diesem Kunstwerk vorbei gehen. „Es lohnt sich aber, sich darauf einzulassen und es ist wichtig, dass man alle Blickwinkel einnimmt.“ Denn dann ergeben sich immer neue Interpretationsmöglichkeiten. „Die Eisensteine liegen da wie Findlinge, die plötzlich zu sehen sind. Das Ensemble ist ja wie eine kleine Landschaft innerhalb der Häuserkulisse.“

Kunstwerk steht seit 1992 in Buer auf der Skulpturenwiese

Sandro Antal konzipierte sein Kunstwerk eigens für diesen Raum. Seit 1992 steht es in Buer auf der Skulpturenwiese und ist tatsächlich nicht mehr wegzudenken. Im Sommer dienen die „Eisensteine“ Passanten als willkommene Sitzfläche. Und so wird die Kunst des Düsseldorfers belebt.

Es ist eine einfache Formensprache, derer sich Antal bedient. „Im Zusammenhang mit ihm wird immer vom Archaischen gesprochen“, weiß Edler. „Er übt das älteste Handwerk der Welt aus, die Schmiedekunst. Daher wird er gerne in Verbindung gebracht mit Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst.“

Wie mit der Natur verwachsen

Und tatsächlich ist auch eine mystische Ebene in Sandro Antals Arbeit zu erkennen. „Die Eisensteine wirken wie Relikte. Denn sie sind ja auch ein bisschen fremd. Und doch scheinen sie vertraut. Das erinnert an Stonehenge“, so Doris Edler. „Auch hier scheinen diese einfachen Formen wie mit der Natur verwachsen.“ Antals „Rolling Sun“ schickt den Betrachter auf eine geheimnisvolle Reise, die es sich zu machen lohnt.