Gelsenkirchen-Buer. . Die neue Gottesdienstordnung in der Großpfarrei St. Urbanus ist in Kraft. Drei Vorabendmessen am Samstagabend sind gestrichen worden, die Gesamtzahl der Gottesdienste am Wochenende wurde damit von 25 auf 22 reduziert.
Seit einigen Wochen ist nun die neue Gottesdienstordnung in der Großpfarrei St. Urbanus in Kraft. Drei Vorabendmessen am Samstagabend sind gestrichen worden (in St. Ludgerus, St. Konrad und der Kapelle im Erler St. Elisabeth Krankenhaus), die Gesamtzahl der Gottesdienste am Wochenende damit von 25 auf 22 reduziert. Ursprünglich hatte der Pfarrgemeinderat sogar eine Gottesdienstordnung verabschiedet, die eine Kürzung auf 20 Gottesdienste vorsah.
Wie Propst Wilhelm Zimmermann ausführt werden die verbleibenden Gottesdienste von insgesamt neun hauptamtlichen Priestern der Großpfarrei geleitet. Mitunter ein Kraftakt, wie Propst Wilhelm Zimmermann ausführt. „Jeder von uns hat ein Minimum von zwei Gottesdiensten am Wochenende.“ Und die bestünden nicht nur aus der einen Stunden in der Kirche. „Für die Vorbereitung braucht man mindestens noch mal die doppelte Zeit.“
Geistig einbringen
Denn: „Man muss sich ja auch geistig einbringen“, so Zimmermann. Natürlich könne man drei bis vier Messen feiern, „aber dann wäre man nicht selbst dabei und würde nur das selbe herunterspulen.“
Das betrifft alle Gottesdienste in der Großpfarrei. Denn zu den Messen am Wochenende gesellten auch noch Gottesdienste unter der Woche, Trauerfeiern und Hochzeiten. „Nur um mal eine Zahl zu nennen: In dieser Woche finden von Dienstag bis kommenden Mittwoch allein fünf Begräbnisse statt.“
Besondere Feiern bedürften darüber hinaus besonderer Vorbereitung. „Ein Hochamt, bei dem der Chor zum Beispiel mitsingt, muss auch organisiert und die verschiedenen Akteure koordiniert werden“, beschreibt Zimmermann. Im Mai seien alle Wochenenden mit besonderen Terminen vollgepackt, beginnend mit der Erstkommunion am kommenden Sonntag.
Einige Priester schon über 70 Jahre alt
Dazu müsse man schauen, dass nach Möglichkeit auch der richtige Priester je nach seinen Fähigkeiten die Feiern leitet. „Wir haben einige Kollegen, die schon über 70 Jahre alt sind“, erläutert Wilhelm Zimmermann. „Die sind natürlich ganz anders ausgebildet wurden und haben eine ganz andere Erfahrung als jüngere Priester und tun sich mitunter schwer mit neuen Liedern, wie sie zum Beispiel in einem Jugendgottesdienst gesungen werden.“
Und auch damit nicht genug. „Gemeindeleben zeichnet sich nicht nur durch das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten aus“, sagt Wilhelm Zimmermann. „Es gibt ganz unterschiedliche Formen der Seelsorge.“ Dazu zählten beispielsweise die Beichte oder Trauerbesuche aber auch die Jugendarbeit. „Wenn unser Kaplan in dieser Woche mit dem Firmkindern wegfährt, fehlt er uns natürlich hier in Buer“, so Propst Zimmermann zur Erläuterung
Dieses Pensum schaffen die Geistlichen aus St. Urbanus zum Teil nur durch die Mithilfe einiger eigentlich schon pensionierter Kollegen. Ungefähr zehn dieser Kollegen lebten derzeit in Buer, die in unterschiedlichem Maße einspringen.
"Es geht gut"
Dennoch geht die seelsorgerische Arbeit mitunter an die Substanz. „Man merkt schon, dass man nicht immer 100 Prozent fahren kann“, berichtet Propst Zimmermann aus Erfahrung. „Umso wichtiger ist es auch, dass man regelmäßig freie Tage oder Urlaub nehmen kann, um die Akkus wieder aufzuladen.“
Trotz des Pensums und der Nachwuchssorgen, die die Geistlichen nicht nur in Buer plagen, zieht Zimmermann eine positive Bilanz für die Arbeit in der Großpfarrei St. Urbanus: „Es geht gut.“