Gelsenkirchen-Buer. . Das Wetter ist traumhaft, die Radler packen ihre Räder aus - und pünktlich zum Start der Radsaison bringt die Nordwestbahn einen “Radplaner“ heraus. Durch die Broschüre sollen Radfahrer die “Verbindung von Bahn und Rad“ entdecken.

Wie wär’s mit einem Ausflug zur Schermbecker Burgmühle oder zur Tüshausmühle zwischen Deuten und Sölten? Wer lieber Bergbaugeschichte und Natur miteinander verbinden möchte, dem sei eine Tour durch Gladbecks Grünzüge empfohlen. Mitten im Revier ist das Wasser-Erlebnis angesiedelt, das auf 38 Kilometern vom Hauptbahnhof Wanne-Eickel zum Bahnhof Herne führt.

Diese kleine Auswahl an Fahrradtouren ist im „Radplaner“ enthalten, den die Nordwestbahn pünktlich zu Beginn der diesjährigen Radsaison vorgelegt hat. Die Broschüre schließt ausdrücklich die Regionalbahn 43 mit ein, die mit Zügen des privaten Eisenbahnunternehmens auf der immer wieder von der Stilllegung bedrohten Strecke zwischen Dorsten und Dortmund mit Halt in Buer Süd und Gelsenkirchen Zoo verkehrt.

Radplaner liegt an Bahnhöfen aus

Nachdem sich die sieben Anrainerstädte und der Regionalverband Ruhrgebiet im vergangenen Jahr stark gemacht haben für den Fortbestand der Eisenbahnverbindung, unterstützt die Nordwestbahn dieses Bemühen mit einer eigenen Marketingkampagne. Katrin Hofmann, Sprecherin der Nordwestbahn: „Der Radplaner wird in den Zügen an unsere Kunden verteilt und ist auch in den Bahnhöfen und Radstationen erhältlich.“

Insgesamt werden sieben Touren beschrieben, fünf davon haben ihren Start- und Zielpunkt an den Bahnhöfen der RB 43. Die Touren sind zwischen 28 und 55 Kilometer lang und zumeist familienfreundlich gestaltet. Der Streckenverlauf und die Skizzen geben einen ersten Überblick über die Tour. Wer ohne Umwege ans Ziel kommen möchte, sollte auf die empfohlenen Radwanderkarten zurückgreifen.

Das „traumhafte Wetter“ in diesen Tagen, so Katrin Hofmann, sei ein idealer Start in die Radsaison gewesen. „Es sind vor allem die Älteren, die das Radfahren und die Verbindung von Bahn und Rad für sich entdecken“, hat Katrin Hofmann beobachtet. Jüngere Radlern und Familien machten von der Kombination der Verkehrsmittel weniger Gebrauch.

Viele Radler an Wochenenden

Im Nordwesten, wo die Privatbahn ebenfalls Strecken betreibt, müssten Radfahrer nicht mehr umworben werden. Katrin Hofmann: „Dort steigen so viele Radler in die Züge, dass wir vom Betriebsablauf an Wochenenden nicht zurecht kommen.“ Im Ruhrgebiet hielten die Züge der Nordwestbahn aber ausreichend Kapazitäten für den Radtransport vor.

Wer in Gelsenkirchen seine Bahn- und Radtour beginnt, muss nicht nur ein Fan der umweltfreundlichen Fortbewegung sein. Auch Kraft und orthopädische Belastbarkeit sind gefragt, um die Züge der Nordwestbahn an den Haltepunkten in Beckhausen und Bismarck besteigen zu können. Seit geraumer Zeit sind dort alte und schwer zugängliche Zuggarnituren im Einsatz. Katrin Hofmann: „Wann die modernen Triebwagen wieder verkehren, ist im Moment noch nicht abzusehen.“