Erle. Die Jugendberufshilfe hat in Erle eine Fahrradwerkstatt gegründet, die vor allem arbeitslosen Jugendlichen hilft, erste Qualifikationen zu erwerben, um so eine Arbeit zu finden. Die reparierten Fahrräder werden zu einem günstigen Preis verkauft.

Um ehrlich zu sein: Die Tour de France könnte man mit diesen Fahrrädern nicht gewinnen. Aber um sie zum Schrott zu geben, sind sie zu schade. Die Fahrradwerkstatt der Jugendberufshilfe macht altersschwache Zweiräder wieder flott für den Alltag. Die Arbeit der städtischen Einrichtung zahlt sich gleich doppelt aus: Die Käufer freuen sich über das Schnäppchen, das sie machen können, und die Mitarbeiter können ihr handwerkliches Geschick erproben und somit bei der Suche nach einem Job eine erste Qualifikation vorweisen.

Arbeitslose finden in der Fahrradwerkstatt wieder Arbeit

In der Regenbogenschule an der Schulstraße in Erle macht sich schon lange kein Kinderlärm breit. In das Gebäude ist die Jugendberufshilfe eingezogen, um arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene zu betreuen. Dort können sie einer Beschäftigung zum Beispiel in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau sowie Holz nachgehen. Oder eben in der Fahrradwerkstatt.

Auf 150 bis 200 Drahtesel schätzt Projektleiter Horst Moswald den aktuellen Bestand der Fahrradwerkstatt. Zweimal im Jahr macht die Einrichtung mit einer Spendenbitte auf sich aufmerksam: Wer sich von seinem alten Fahrrad trennen will, kann es an der Schulstraße abgeben. Dort wird dann geschaut, welche Modelle noch fahrtüchtig sind und welche nur noch als Ersatzteillager dienen. Moswald: „Oft genug machen wir dann aus zwei Rädern eins.“

Nicht hochwertig aber zweckdienlich

Aufgabe von Klaus-Dieter Göring ist es, den Teilnehmern die richtigen Griffe zu zeigen und die Technik zu zeigen. „Das hab’ ich mir alles selbst beigebracht“, erzählt der 60-Jährige stolz. Als Ein-Euro-Jobber fand er vor zwei Jahren den Kontakt zur Werkstatt, jetzt hat er einen Vertrag für zwei Jahre in der Tasche, um dort als stellvertretender Anleiter zu arbeiten. Reifen, Bremsen, Schaltung, Licht und Kette müssen überprüft, Ersatzteile gekauft werden. „Die beziehen wir vom örtlichen Fahrradhandel“, erklärt Klaus Krater von der Jugendberufshilfe. Die Einrichtung will und kann den Händlern keine Konkurrenz machen. Was bei ihnen im Schaufenster steht ist Neuware, aus aktueller Produktion, ist technisch meist hochgerüstet und hat seinen Preis. Krater: „Unsere Kunden könnten sich solche Räder nicht leisten.“ Was die Fahrradwerkstatt anbietet, ist in erster Linie zweckdienlich und vorrangig gedacht für Bedürftige.

Frühlings-Check

Mantel: Insbesondere beim Manten sollte genau hingeschaut werden, ob er eventuell porös geworden ist. In diesem Fall sollten Mantel und Schlauch zugleich gewechselt werden. Vor allem an den Seiten zeigt sich, ob das Material schon gelitten hat. Ebenfalls wichtig: ausreichend Profil.
Mantel: Insbesondere beim Manten sollte genau hingeschaut werden, ob er eventuell porös geworden ist. In diesem Fall sollten Mantel und Schlauch zugleich gewechselt werden. Vor allem an den Seiten zeigt sich, ob das Material schon gelitten hat. Ebenfalls wichtig: ausreichend Profil. © WR
Bremsen: Sind die Bremsbacken komplett aufgebraucht, macht sich das durch komische Geräusche bemerbar, die durch die Reibung von Metall auf Metall entstehen. Rostige Seilzüge bergen ebenfalls Gefahren, da die Bremsen zunächst immer schwergängiger werden und die Seilzüge schließlich reißen können.
Bremsen: Sind die Bremsbacken komplett aufgebraucht, macht sich das durch komische Geräusche bemerbar, die durch die Reibung von Metall auf Metall entstehen. Rostige Seilzüge bergen ebenfalls Gefahren, da die Bremsen zunächst immer schwergängiger werden und die Seilzüge schließlich reißen können. © WR
Licht:Die Lichtanlage ist eines der Sicherheits-Herzstücke des Fahrrades und sollte unbedingt intakt sein. Funktioniert sie nicht, kann das unterschiedliche Gründe haben. Entweder sind die Glühlampen defekt, oder die Verkabelung ist nicht mehr in Ordnung.
Licht:Die Lichtanlage ist eines der Sicherheits-Herzstücke des Fahrrades und sollte unbedingt intakt sein. Funktioniert sie nicht, kann das unterschiedliche Gründe haben. Entweder sind die Glühlampen defekt, oder die Verkabelung ist nicht mehr in Ordnung. © WR
Schaltung: Wenn das Rad nicht mehr exakt schaltet und die Gänge nicht einrasten wollen, sollte unbedingt ein Fachmann Hand anlegen. Das eigenmächtige Anziehen von Schrauben kann sehr gefährlich werden und beispielsweise dazu führen, dass sich die Kette um das Ritzelpaket wickelt.
Schaltung: Wenn das Rad nicht mehr exakt schaltet und die Gänge nicht einrasten wollen, sollte unbedingt ein Fachmann Hand anlegen. Das eigenmächtige Anziehen von Schrauben kann sehr gefährlich werden und beispielsweise dazu führen, dass sich die Kette um das Ritzelpaket wickelt. © WR
Luftdruck:  Viele Fahrradfahrer sind mit dem falschen Luftdruck unterwegs, was die Lebensdauer der Reifen deutlich verkürzt und ein Instabiles Fahren zur Folge hat. Je nach Reifenbreite sollte der Luftdruck angepasst werden. Spezielle Tabellen geben Auskunft darüber, wie viel Bar auf die Pneus gehören. Wer sicher gehen will, kann bei der Radstation kostenlos den Reifendruck überprüfen und korrigieren lassen.
Luftdruck: Viele Fahrradfahrer sind mit dem falschen Luftdruck unterwegs, was die Lebensdauer der Reifen deutlich verkürzt und ein Instabiles Fahren zur Folge hat. Je nach Reifenbreite sollte der Luftdruck angepasst werden. Spezielle Tabellen geben Auskunft darüber, wie viel Bar auf die Pneus gehören. Wer sicher gehen will, kann bei der Radstation kostenlos den Reifendruck überprüfen und korrigieren lassen. © WR
Schrauben: Der erste Schritt beim Fahrrad-Check ist das Anziehen aller Schrauben, insbesondere aber der Radmuttern, damit sich die Räder nicht verabschieden. Kleine Serviceleistungen wie diese können an der Radstation sofort erledigt werden. Auch eine Inspektion ist relativ kurzfristig machbar und empfehlenswert, wenn ein Rad lange Zeit nicht benutzt wurde.
Schrauben: Der erste Schritt beim Fahrrad-Check ist das Anziehen aller Schrauben, insbesondere aber der Radmuttern, damit sich die Räder nicht verabschieden. Kleine Serviceleistungen wie diese können an der Radstation sofort erledigt werden. Auch eine Inspektion ist relativ kurzfristig machbar und empfehlenswert, wenn ein Rad lange Zeit nicht benutzt wurde. © WR
Kette und Ritzel:Eine Kette sollte gut geölt und auf Verschleiß geprüft werden. Mit der Zeit längen sich nämlich die Kettenglieder und passen nicht mehr exakt auf die Zahnräder. Das kann gefährlich werden. Fett ist übrigens tödlich für Kette und Zahnräder, da Schmutz die Komponenten paniert. Silikonspray ist die beste Wahl.
Kette und Ritzel:Eine Kette sollte gut geölt und auf Verschleiß geprüft werden. Mit der Zeit längen sich nämlich die Kettenglieder und passen nicht mehr exakt auf die Zahnräder. Das kann gefährlich werden. Fett ist übrigens tödlich für Kette und Zahnräder, da Schmutz die Komponenten paniert. Silikonspray ist die beste Wahl. © WR
1/7

Die Mitarbeiter der Werkstatt, die dort ihre ersten beruflichen Erfahrungen sammeln, gehören dem Projekt „aufGEweckt“ an. Sie erhalten eine fachliche Anleitung und lernen dabei, dass für eine Ausbildung und für einen späteren Beruf auch noch andere Erwartungen eine wichtige Rolle spielen: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Vertrauen zum Beispiel. Immerhin lernen sie, ein Zweirad komplett auseinander zu nehmen und wieder zusammen zu bauen. Ganz praktische Voraussetzungen also, wenn sie sich als Fahrradmechaniker oder Servicemechaniker bewerben sollten. Kein Schulabschluss, keine Ausbildung, zu alt für eine Umschulung: Die Voraussetzungen, die die Teilnehmer mitbringen, sind aber alles andere als ideal, um in einen Beruf einsteigen- oder ihn ausüben zu können.

Projekt zeigt erste Erfolge

Klaus Krater bedauert, dass die öffentlichen Mittel für solche Fördermaßnahmen zurückgefahren werden. Umso mehr zählt dann am Ende einer Betreuung der Erfolg. Klaus Krater: „Den einen oder anderen konnten wir in Arbeit vermitteln.“