Buer. Bauarbeiten an der Domplatte sowie das fehlen eines Parkleitsystems halten jetzt schon viele Kunden vom Einkaufen in der Buerschen City ab. Nun bangen Händler auch um ihr Weihnachtsgeschäft, da Ende des Jahres das Projekt Kulturmeile begonnen wird.

Zwei Schritte vor, einer zurück: So präsentiert sich Buer als Einzelhandelsstandort aus Sicht der Werbegemeinschaft Buer. Das Angebot habe sich durch die Ansiedlung neuer Geschäfte zwar deutlich verbessert. „Aber die Dauer-Baustelle Domplatte tut den Händlern an unterer Hochstraße und Kirchplatz schon sehr weh“, beklagen unisono Hans Klare und Josef Bathen, die seit einem Jahr als neue Doppelspitze die Händler vor Ort anführen.

Bauarbeiten und fehlendes Parkleitsystem erschweren Händlern den Job

„Es wird Zeit, dass die Domplatte endlich fertig gestellt wird und Ruhe einkehrt“, sagt Bathen (47). Zwar habe sich der neue Rewe-Lebensmittelmarkt wie erhofft als Frequenzbringer entpuppt und zu einer Belebung des Bereichs beigetragen. „Andererseits gibt es dort wieder neue Leerstände“, sagt er in Anspielung auf das Aus von Blumen Althoff und den Auszug eines Schnäppchenladens.

Auch das Fehlen des schon lange geforderten Parkleitsystems für Buer erschwere den Händlern ihren Job. „Ortsunkundige wissen gar nicht, dass Buer zwei private Parkhäuser bietet. Sie fahren immer nur auf den völlig überfüllten Marktplatz und ärgern sich“, fürchtet Klare, dass einige Kunden wegen der vermeintlich schwierigen Parksituation gleich ganz wegbleiben.

Wie es etliche nach Einschätzung von Bathen bereits getan haben, seitdem die Kurt-Schumacher-Straße in Höhe des Autohauses Ahag wegen eines Risses gesperrt ist. „Sonst gehen vor Schalke-Spielen viel mehr Fans in unserer City bummeln und essen“, hat der 47-Jährige Umsatzeinbußen von Händlern und Gastronomen entlang der Hochstraße registriert.

Die nächsten Bauarbeiten beginnen Ende des Jahres

Ähnliches fürchtet das Führungs-Tandem der Werbegemeinschaft auch, wenn Ende des Jahres die Bauarbeiter anrücken, um das Projekt Kulturmeile anzugehen. „Wir hoffen, bei der Stadt Einfluss auf den Beginn der Bauarbeiten nehmen zu können. Es wäre für das Weihnachtsgeschäft fatal, wenn die Straßen kurz vor dem Winter aufgerissen würden und die Arbeiten dann wegen zu schlechter Witterung unterbrochen werden müssten“, sagt Klare. Wie berichtet, soll die Horster Straße zwischen Goldbergplatz und Rottmannsiepe in eine Kulturmeile umgewandelt werden, bei der die Trennung der Bereiche für Straßenbahnen, Autos, Fußgänger und Radfahrer aufgehoben wird.

Doch Sorgen und Kritik hin oder her: Insgesamt sehen Klare und Bathen „ihr“ Buer auf gutem Weg, nachdem im vergangenen Jahr etwa mit „Street One“, „Cruse Mode“, „Phil’s Curving Company“ und, ganz neu, „Tamaris“ (siehe Meldung) einige Textil- und Schuhgeschäfte eröffnet haben. Bathen: „Solche Läden locken auch jünger Leute nach Buer, was schwierig genug ist. Die CentrO-Kunden kriegen wir zumeist sowieso nicht.“

„Wir wollen gemeinsam Buer nach vorne bringen“

Mit Optimismus geht das Duo auch an den geplanten Runden Tisch mit der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Domplatte und der Stadtmarketing-Gesellschaft. „Wir wollen gemeinsam Buer nach vorne bringen“, betont Klare.

Dass die Werbegemeinschaft Ende letzten Jahres aus der Zeitung von dem ISG-Engagement auf der Domplatte erfahren musste - diese organisiert und finanziert dort Weihnachtsbeleuchtung und Veranstaltungen -, hat Klare und Bathen durchaus verärgert. „Es tut Buer nicht gut, wenn jede Gruppe ihr eigenes Süppchen kocht. Wir sollten gemeinsam an einem Strang ziehen“, ist Klare überzeugt.