Buer. .

Die Fußgängerzone ist gut ge-füllt, auch die Geschäfte sehen nicht leer aus. Doch nicht viele Menschen sind am Sonntag mit vollen Einkaufstüten über die Hochstraße spaziert. Vielmehr wurde offensichtlich ge-bummelt. Dementsprechend unterschiedlich fällt auch das Urteil der Einzelhändler aus.

„Verkaufsoffene Sonntage sind Schwachsinn“, sagt Dirk Niewöhner, der Inhaber der Buchhandlung Kottmann. Die Leute hätten schließlich nicht mehr Geld, bloß weil es Sonntag sei. „Wir machen auch nur mit, weil jetzt bald Weihnachten ist.“ Mit dem Geschäft ist er zwar nicht unzufrieden, je-doch laufe es schlechter als im letzten Jahr.

„Nichts überwältigendes“ – so das Resümee von Josef Bathen, der mit seinem Bratwurststand direkt neben der Bühne steht. Wenn mal die Band spiele, sei durchaus mehr los, aber im Großen und Ganzen sei der Tag wie jeder andere. „Überall haben die Geschäfte doch heute geöffnet, in Essen, Oberhausen, Polsum“, zählt er auf.

Womöglich ist dort auch ge-rade der Weihnachtsmann, auf der Bühne jedenfalls steht nur ein Schild, dass die Rückkehr des Geschenkeverteilers und seiner Engelchen für 17 Uhr ankündigt. Dafür schallt aber weihnachtliche Musik aus den Boxen, vor allem Kinderlieder.

Derweil laufen die Vorbereitungen am Rondell vor der Volksbank auf Hochtouren, wo drei Kitas gemeinsam mit Werbegemeinschaft und ELE – und vielen Kerzen – „Ein Licht aus Buer für die Welt“ schicken möchten. 200 bis 300 Kerzen sollen einen fünfzackigen Stern formen, erklärt An-nette Fischer, die Leiterin der Kita Niefeldstraße, die seit Be-ginn der Aktion vor fünf Jahren dabei ist. Ein Teelicht hat einen Euro gekostet; mit dem Geld helfen die Käufer den Kindergärten. „Wir sparen auf ein Trimilin. Das ist ein Trampolin mit besonderer Federung, so dass es auch für Unter-Dreijährige geeignet ist.“

Bei der Aktion wird gesungen und musiziert, zum ersten Mal erklingen neben Gitarren- auch Geigenklänge. So wollen die Kitas und die Werbegemeinschaft einen Gegenpol bilden zum hektischen Weihnachtsgeschäft. Wenige Minuten vor 17 Uhr ist es dunkel geworden, so dass die Kerzen schön scheinen.

„Auch wenn es die letzten Wochen nass und kalt war, ist das Geschäft doch gut gewesen“, sagt Peter Wilczek, der die Kindereisenbahn betreibt. In den knapp fünf Stunden seit 12 Uhr hat er über 200 Fahrten gezählt. Eine Runde dauert in der Regel zweieinhalb Minuten, manchmal mehr. „Wenn’s leer ist, lasse ich auch ein bisschen länger fahren“, sagt er. Seine kleinen Kunden danken es ihn – das Fahrgeschäft verlassen sie mit einem Lachen.