Gelsenkirchen-Buer. Die SPD hat am Samstag an den Busbahnhof geladen zu einer Diskussion über den neuen Fahrradschutzstreifen. Die Meinungen dazu gehen auseinander.
Der Ortsverein Buer der SPD hat am Samstagmorgen zum Busbahnhof geladen, um nicht nur mit Bürgern über den neuen Fahrradschutzstreifen zu diskutieren, sondern auch, um ihn gemeinsam zu befahren.
Zögerlich kommen betroffene Radfahrer an den Stand – allein die Gastgeber lassen zunächst auf sich warten. Selbst in so kleiner Diskussionsrunde gehen die Meinungen weit auseinander. „Ich finde den Streifen gut. Er ist eine hundertprozentige Verbesserung. Es geht noch nicht alles reibungslos. Aber wir nehmen jetzt grundsätzlich diesen Weg“, so Karl-Heinz Mohr.
Viele vermissen die Rücksicht
Das sieht Günter Beiten anders und findet deutliche Worte: „Ich bin nur mit dem Rad unterwegs und meine Erfahrung ist, dass das großer Mist ist.“ Die Situation sei so schlimm, dass er an seinem Rad eine Kamera installierte. „Das glaubt einem ja keiner.“ Und tatsächlich wartet er mit einem Foto auf, das schon kurios ist. Es zeigt ihn selbst auf dem Rad, wie er auf dem blauen Streifen fährt, der aber durch eine Ausbuchtung des Grünstreifens unterbrochen wird. „Da muss ich dann auf die Fahrbahn.“
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„Das Problem ist, dass keiner Rücksicht nimmt. Bloß weil der Streifen blau ist, ist er noch lange nicht gut“, findet Gerhard Eckert. Und Reinhold Stommel hat gleich die Unterlagen aus der Sitzung des zuständigen Ausschusses mitgebracht. „Wir waren nach der Lektüre im Glauben, dass der Schutzstreifen mindestens 1,50 Meter breit ist. Der blaue Bereich misst aber nur 1,20 Meter.“ Zu schmal und damit zu unsicher, so lautet nicht nur sein Fazit.
Das aufgestellte Schild ist nicht bindend
Daniel Schliefke, der Vorsitzende der buerschen SPD, ist mittlerweile eingetroffen und angetan von solch reger Diskussion. Ebenso wie von dem Schutzstreifen. „Es ist eine Zäsur. Das war bis vor wenigen Wochen eine Straße, die komplett den Autos vorbehalten war.“ Nun müsse man Aufklärung betreiben bei Radfahrern und Autofahrern, findet der junge Kommunalpolitiker und verweist sogleich auf Autos, die an der roten Ampel halten. Ein Kleinwagen hält ausreichend Abstand vom Schutzstreifen. Alle hinter ihm schon nicht mehr. Das müsse sich ändern.
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Und schließlich müsse man ja nicht in zwei Spuren fahren, könne auch mittig auf der großen Fahrbahn unterwegs sein. Das aufgestellte Schild schlägt das für größere Fahrzeuge vor. „Das Schild gibt es aber offiziell in Deutschland gar nicht. Dann ist das auch nicht bindend“, wirft Gerhard Eckert ein und gibt der örtlichen SPD zumindest in einer Sache recht: Der Gesprächsbedarf über den Schutzstreifen ist weiterhin groß.