Gelsenkirchen-Hassel. . Nach zwei Jahren an der Velsenschule sind die Hasseler Grundschüler jetzt in neue Pavillons an ihre alte Schule gezogen. Das wurde gefeiert.

Das Provisorium ersetzt ein Provisorium. Könnte man so sagen. „Aber ein ganz tolles“, sagt die kommissarische Leiterin der Hasseler Mährfeldschule, Annegret Treichel, bestimmt. Sie führt gerade eine Besuchergruppe durch die neuen Klassenräume. 13 gibt es davon auf drei Ebenen, alle mit modernen Whiteboards ausgestattet, ein Lehrerzimmer, Sozialräume und Büros.

Gestern nahmen die 270 Grundschüler ihre neue Schule in Beschlag und feierten den Tag mit Eltern, Lehrer und Freunden recht ausgelassen.

Hausschwamm im Dachstuhl

Das 1911 errichtete Gebäude der Mährfeldschule muss abgerissen werden.
Das 1911 errichtete Gebäude der Mährfeldschule muss abgerissen werden. © Olaf Ziegler

Schließlich sind die lästigen und Nerven aufreibenden Busfahrten Vergangenheit. Zwei Jahre lang wurden die Kinder an der etwa zwei Kilometer entfernten Velsenschule unterrichtet.

Ein „Un“-Zustand, der im vergangenen Jahr zu geballten Protesten der Kinder in der Bezirksvertretung Nord führte. Auch, weil sich die von der Verwaltung avisierten Rückkehrpläne permanent verschoben hatten.

Statik war nicht gesichert

Hausschwamm im Dachstuhl der 1911 erbauten Mährfeldschule hatte die Kinder und Lehrer zum Umzug gezwungen. Zumal der Schaden so groß war, dass die Statik des Daches nicht mehr gesichert war.

Gestern lautete der erleichterte Tenor „Schwamm drüber.“ Im neuen Provisorium lässt es sich sicher gut lernen. Über zwei Millionen Euro kostet die Stadt die neu geschaffene Infrastruktur am Röttgersweg und die Anmietung der Container.

„Hier musste alles neu verlegt werden, vom Abwasserkanal bis zum Internet-Kabel“, erläuterte Treichel. Dabei wirken die Container von Innen wie ganz normale Klassenzimmer.

Treppenhaus aus hartem Granit

Große Fenster lassen sie lichtdurchflutet erscheinen, in den einzelnen Etagen wurden unterschiedliche Farben verwendet und selbst das Treppenhaus aus hartem Granit wirkt nicht wie eine Übergangslösung. Ist sie aber dennoch. „Die Schüler, die 2019 hier eingeschult werden, werden ihre gesamte Schulzeit in den Containern verbringen“, sagte Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann.

Beim Spaziergang um das neue Gebäude suchte er nach Möglichkeiten, den Kindern mehr Spielmöglichkeiten in Zukunft einzuräumen. Denn einen Schulhof haben sie in ein paar Monaten nicht mehr. „Wenn das alte Gebäude abgerissen wird, wird’s eng“, sagt Klasmann und verspricht mit seinem Stellvertreter Dieter Kutzborski: „Wir werden uns in der Bezirksvertretung regelmäßig über den Fortgang der Planungen informieren lassen.“