Gelsenkirchen-Buer. . Eltern beklagen gefährlichen Bustransfer. Nicht eine Mutter darf die Kinder beaufsichtigen. Stadt verspricht, mit dem Busunternehmer zu reden.
Seit 2017 lernen die etwa 250 Grundschüler der Mährfeldschule in einem Provisorium, müssen jeden Morgen knapp zwei Kilometer mit dem Bus zu ihrer Übergangsunterkunft in der Velsenschule gebracht werden. Nach mehr als einem Jahr ist dieser Zustand für Eltern und Schüler nicht mehr tragbar. Daher demonstrierten sie in der letzten Woche in der Bezirksvertretung Nord im Rathaus Buer. Und erhielten Unterstützung von der Politik.
Eine schlechte Kommunikation zwischen Stadt, Eltern und Schulleitung beklagten sowohl die stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft Melanie Steiner als auch die Schulleiterin Annegret Treichel. Besonders erbost sind die Eltern über den täglichen Transport ihrer Kinder mit Bussen.
Nahverkehr für Grundschüler nicht zu verantworten
Zwar stellte Schuldezernentin Anette Berg klar, dass laut „Schülerfahrtkostenverordnung“ der öffentliche Nahverkehr die wirtschaftlichste Lösung für die Stadt gewesen wäre. „Das können wir aber nicht verantworten“, so Berg. Daher habe man eine private Firma beauftragt, die Kinder in vier Bussen von der Mährfeld- zur Velsenschule und wieder zurück zu transportierten.
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Zwar stehe – rein theoretisch – jedem Kind auf der Fahrt ein Sitzplatz zu, dennoch sei es zu Stürzen in den Bussen gekommen. „Die Kinder fahren unbegleitet“, erklärte Melanie Steiner. Denn den Eltern sei es nicht gestattet, die Kinder zu begleiten. „Die Firma Nickel weigert sich, eine Mutter auf der Strecke mitzunehmen, die die Kinder beaufsichtigen würde.“
Lehrer sollten Schüler in Empfang nehmen
„Es kann doch nicht sein, dass man kleine Kinder unbegleitet in die Busse setzt“, schimpfte Anne Schürmann (FDP). Wolfgang Rossmann (SPD) sah in dem Bustransfer eine gewisse „Brisanz“ und wollte wissen: „Was passiert eigentlich, wenn ein Kind zu spät kommt?“ Und der neue SPD-Fraktionschef im Norden, Dominic Schneider, mahnte an, dass die Schule Lehrer abstellen muss, die die Schüler an der Polsumer Straße in Empfang nehmen.
Anette Berg versprach, noch einmal mit dem Busunternehmer zu diskutieren, ob in Zukunft nicht doch eine Mutter die Kinder pro Bus begleiten darf.
Klassenraum bietet Platz nur für 16 Kinder
Neben dem „Chaos bei den Transporten“, wie Karl Henke (Grüne) es bezeichnete, beklagte die Schulpflegschaft auch die Situation in den Klassenzimmern.
„30 Kinder werden in Räumen unterrichtet, die für 16 Kinder ausgelegt sind“, erläuterte Melanie Steiner.