Gelsenkirchen-Scholven. . Statt an fünf erhebt das Lanuv Immissionen nur noch an zwei Standorten in Scholven. Grenzwerte wurden in den letzten Jahren unterschritten
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Weil in der BP-Raffinerie in Scholven seit 2014 die Grenzwerte für Benzol nicht mehr überschritten wurden, haben wir die Messung an drei der fünf Messstationen eingestellt“, sagt Birgit Kaiser de Garcia. Die Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) sieht keinen Grund für eine weitere flächendeckende Messungen.
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Zum Hintergrund: Vor sieben Jahren hatte die Bürgerinitiative „Grün für 3“ mobil gemacht. Sie konnte im Jahr 2011 Mitarbeiter des Lanuv und später auch Vertreter der Bezirksregierung in Münster überzeugen, dass die Benzol-Immissionen am Fünfhäuserweg in Scholven, direkt neben der BP-Raffinerie, seit Jahren überschritten wurden.
2011 wurden Messstationen eingerichtet
Im September 2011 errichtete das Lanuv fünf Messstationen an denen die Benzol-Werte ermittelt wurden. Bis zum Jahresende wurde an der Messstelle Fünfhäuserweg ein Jahresmittelwert von 6,93 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft aufgezeichnet. Der Grenzwert des krebserregenden Kohlenwasserstoffs liegt bei fünf Mikrogramm, die im Jahresmittel nicht überschritten werden dürfen.
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Im Jahr 2012 pendelten die monatlichen Durchschnittswerte für die Benzol-Immissionen zwischen 1,52 Mikrogramm im Juni und 15,57 Mikrogramm im November. Die Bezirksregierung in Münster, die zuständige Genehmigungsbehörde für die Anlage in Scholven, sah sich daraufhin verpflichtet, einen sogenannten „betriebsbezogenen Luftreinhalteplan“ aufzustellen.
„Ziel des Luftreinhalteplans ist sicherzustellen, dass die festgelegten Grenzwerte für Luftschadstoffe schnell und nachthaltig eingehalten werden“, erklärte Gelsenkirchens damaliger Stadtbaurat Michael von der Mühlen im Oktober 2013 im Umweltausschuss. Klar war zu dem Zeitpunkt, dass BP Verursacher der Immissionen war.
Jedes Ventil untersucht
Im Werk wurde daraufhin fast jedes Ventil und jede Schraube untersucht. „Seit Bekanntwerden des Missstandes haben wir über 100 Einzelmaßnahmen durchgeführt, die das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet haben“, sagt BP-Konzernsprecher Peter Alexewicz. Alle Auflagen, die die Bezirksregierung dem Konzern auferlegt hatte seien abgearbeitet.
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Das Ergebnis: Ab 2015 lag der jährliche Mittelwert für Benzol am Fünfhäuserweg bei unter 2 Mikrogramm. An den restlichen vier Stationen war der Grenzwert in der Vergangenheit nie überschritten worden.
Jetzt hat das Lanuv die Messungen reduziert. „Wir werden weiter am Fünfhäuserweg kontrollieren“, sag Kaiser des Garcia. Und eine weitere Kontrollmessung aus einer anderen Windrichtung überprüfen. „Wir werden die Problematik nicht aus dem Auge verlieren“. „Grün für 3“ sei Dank.