Essen-Rüttenscheid. . Die Ausstellungsreihe „We are friends“ bietet ab Oktober Raum für die Urban-Art-Szene im zur Kulturplattform umgebauten „Kiosk“ in Rüttenscheid. Dabei ist urbane Kunst weit mehr als Graffiti und Tags, kann sowohl in der Galerie hängen als auch eine Sperrmüll-Installation sein.
Sie will die Stadt verschönern und ist meist vergänglich, kann Licht, Musik oder Malerei sein: Wer mit offenen Augen durch die Straßen tigert, der entdeckt die urbane Kunst hier und da, auf Hausfassaden, Stromkästen, Straßenschildern. Einer der bekanntesten Netzwerker der Essener Urban-Art-Szene ist Moritz Mannhardt.
Im Oktober belebt er seine Ausstellungsreihe „We are friends“ wieder. Damit bietet er Urban-Art-Künstlern in Kooperation mit dem „Kiosk“ – einem zur Kulturplattform umgebauten Büdchen in Rüttenscheid – eine Ausstellungsfläche. „Viele Menschen verbinden mit Urban Art Graffiti oder Tags. Dabei sind das ganz eigene Kunstformen. Urban Art ist weitgreifender, kann sowohl in der Galerie hängen als auch das liebevoll eingerichtete Wohnzimmer aus Sperrmüll sein, das kurz nach dem Sturm auf einer Wiese am Haumannplatz entstand“, sagt der 33-Jährige.
Neue Partyreihe ab Freitag
2010 war er am Kulturhauptstadtprojekt „Hacking the City“ in Kooperation mit dem Museum Folkwang beteiligt. Das hatte zum Ziel, die Stadt kulturell zu „hacken“, bekannte Strukturen im öffentlichen Raum verändern. Damals war er mit Brad Downey in der Stadt unterwegs. Der in Berlin lebende Amerikaner ist bekannt für seine radikalen Installationen, Skulpturen und Performances. Seine nationalen und internationalen Kontakte will Mannhardt für die Reihe „We are friends“ nutzen, die er bereits von 2007 bis 2010 in der Banditenbar kuratierte. Die Ausstellungen wechseln monatlich. Zum Auftakt zeigt der Bielefelder Urban Art-Künstler Parsprototo ab Donnerstag, 16. Oktober, seine filigranen Illustrationen. „Mein Ziel ist es, die Welt von außen nach Essen zu holen. Die Urban Art-Szene ist hier recht überschaubar, deswegen möchte ich gerne Anregungen geben“, sagt Mannhardt, der mit seiner Idee auf offene Ohren stieß.
„Wir haben nach einem Ausstellungskonzept gesucht, das zu uns passt“, sagt Ursus Wegst, der den „Kiosk“ im vergangenen Jahr als kulturelle Experimentierfläche entwickelte. Jeweils freitags finden dort Jazz-Reihen statt, legen DJs auf, werden Lesungen angeboten. Seit Mai versprüht zudem das Café Mundial von Ariana Chaparro und Lira Marko internationalen Charme – und in dem auch die Bilder der Ausstellungsreihe täglich zu sehen sein werden. „Freitags hat das Café Ruhetag, die Räume sind dann ab 10 Uhr wieder der Kiosk“, erklärt Wegst das Konzept. Ab Freitag, 5. September, startet eine neue Partyreihe, bei der DJ Spacerek bereits ab 17 Uhr urbane Sounds auflegt.