Essen. . Das Ruhr Museum veröffentlicht ein neues Buch über die Essener Margarethenhöhe. Das Werk beinhaltet den neuesten Stand der Forschung, ist aber durchaus populär geschrieben. Fünf Aufsätze beleuchten Geschichte, Architektur und soziales Leben der Essener Siedlung.

„Wir haben hier mit der Gartenstadt Margarethenhöhe, der wohl homogensten Siedlung ihrer Art, schon einen echten Schatz“, betont Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums, bei der Vorstellung des Buches „Die Gartenstadt Margarethenhöhe. Architektur und Geschichte“. Das Buch ist als zweiter Band der Reihe „Kleine Schriften des Ruhr Museums“ erschienen. Es greift die Vorträge über die Margarethenhöhe auf, die Experten unterschiedlicher Fachrichtungen im vergangenen Jahr im Kleinen Atelierhaus gehalten hatten.

In den fünf Textbeiträgen werden historische, städtebauliche und soziale Aspekte der Gartenstadt beleuchtet, um ein möglichst vollständiges Bild der Siedlung zu vermitteln. „Das ist der neueste Stand der wissenschaftlichen Betrachtung der Margarethenhöhe mit einem umfangreichen Literaturverzeichnis, aber dabei populär geschrieben“, so Grütter.

Im Herbst soll Band drei folgen

Die Autoren haben entweder eine persönliche, familiäre Bindung zur Margarethenhöhe - wie Diana Maria Friz, Urenkelin von Stifterin Margarethe Krupp, oder Rainer Metzendorf, Enkel des Gartenstadt-Architekten Georg Metzendorf. Oder sie beschäftigen sich wie Hans-Werner Wehling mit dem städtebaulichen Aspekt, der schon deshalb interessant ist, weil die Margarethenhöhe über einen Zeitraum von 30 Jahren erbaut wurde und so verschiedene städtebauliche Strömungen abbildet. Walter Buschmann bewertet den D enkmalaspekt, der für den Stadtteil Segen, aber auch Fluch ist, da jede Modernisierung nur unter strikten Vorgaben erfolgen kann.

Das Gesamtbild vervollständigt der fünfte und letzte Text über das Leben und die Menschen im Stadtteil - geschrieben von Rixa Gräfin von Schmettow, selbst langjährige Bewohnerin des Stadtteils und Ehrenvorsitzende der Bürgerschaft.

Margarethenhöhe in Essen

Kleiner Markt mit dem *Gasthaus zur Margarethenhöhe* - heute das Stadthotel Mintrop.
Kleiner Markt mit dem *Gasthaus zur Margarethenhöhe* - heute das Stadthotel Mintrop. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Hingucker auf beiden Seiten des Marktes sind die Häuserreihen mit laubengang-artigen Balkonen.
Hingucker auf beiden Seiten des Marktes sind die Häuserreihen mit laubengang-artigen Balkonen. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
So schaut man aus dem ersten Stock.
So schaut man aus dem ersten Stock. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Der bekannte Brunnen auf dem Markt.
Der bekannte Brunnen auf dem Markt. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Der ehemalige Kruppsche Konsum - heute ein Supermarkt mit dezentem denkmalfreundlichen Logo.
Der ehemalige Kruppsche Konsum - heute ein Supermarkt mit dezentem denkmalfreundlichen Logo. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Erker mit Weinlaub
Erker mit Weinlaub © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
- wer säße nicht gerne an den Fenstern?
- wer säße nicht gerne an den Fenstern? © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Waldlehne
Waldlehne © WAZ FotoPool
Waldlehne
Waldlehne © WAZ FotoPool
Georg Metzendorf ist der Architekt der Häuser.
Georg Metzendorf ist der Architekt der Häuser. © Arnold Rennemeyer/ WAZ FotoPool
Das Torbogenhaus von 1909 ist das Entree der Siedlung.
Das Torbogenhaus von 1909 ist das Entree der Siedlung. © Arnold Rennemeyer/ WAZ FotoPool
So ist der Blick von der Steilen Straße hinaus.
So ist der Blick von der Steilen Straße hinaus. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Dank an die
Dank an die" hochherzige Stifterin" wurde in den Sockel der Bronzeplastik einer säenden Frau gemeißelt. © Arnold Rennemeyer/ WAZ FotoPool
Steile Straße
Steile Straße © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Die Sommerburgstraße ist mit Straßenbahntrasse die Durchgangsstraße.
Die Sommerburgstraße ist mit Straßenbahntrasse die Durchgangsstraße. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Auch viele Straßennamen passen zur Idylle.
Auch viele Straßennamen passen zur Idylle. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Trautes Heim
Trautes Heim © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Jedes Gebäudeensemble hat individuelle verstrebte Fenster in der stets grünen Haustür - eine Auswahl.
Jedes Gebäudeensemble hat individuelle verstrebte Fenster in der stets grünen Haustür - eine Auswahl. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
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Die „Kleinen Schriften“ sollen eine sechs- bis siebenbändige Reihe werden, die sich mit den Außenstellen des Ruhr Museums beschäftigt. Band 1 widmete sich dem Deilbachtal, im Herbst soll Band 3 mit individuellen Spaziergängen über die Margarethenhöhe folgen. „Damit können sich die Bürger selbstständig die Siedlung erschließen und die historischen Hintergründe nachlesen, ohne auf die regelmäßig angebotenen Führungen angewiesen zu sein“, sagt Achim Mikuscheit vom Ruhr Museum, der gemeinsam mit Rainer Metzendorf die Texte für Band 3 verfasst.

Buch ist ab sofort erhältlich

Grütter rechnet übrigens für Sommer mit dem vorläufigen Bescheid über den Erweiterungsantrag zum Weltkulturerbe. Eine mögliche Aufnahme der Margarethenhöhe ist allerdings vor Ort umstritten, da der Stadtteil über keine entsprechende Infrastruktur wie Bus-Parkplätze und öffentliche Toiletten verfüge, die Straßen für Busse zu eng seien und sich die Menschen „nicht noch mehr wie im Zoo fühlen wollen“, so Thomas Möller von der Margarethe-Krupp-Stiftung. „Würde der Antrag positiv beschieden, würde uns der Prozess fünf bis zehn Jahre begleiten“, so Grütter.

Das Buch ist im Essener Klartext-Verlag erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich. Es Buch hat 112 Seiten und kostet 12,95 Euro. Neben den wissenschaftlich bearbeiteten und mit Anmerkungen versehenen Vorträgen gibt es zahlreiche Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos, Pläne und Skizzen. Zielgruppe sind nicht nur die Bewohner, sondern auch alle, die sich wissenschaftlich mit der Siedlung beschäftigen.