Essen-Rüttenscheid. . Fast auf der gesamten Emmastraße in Essen-Rüttenscheid gilt ab Mittwochabend absolutes Halteverbot. Grund sind Probebohrungen der Stadtwerke, die ab Oktober die Kanäle sanieren. Aktuell fallen etwa 90 Parkplätze für voraussichtlich eine Woche weg. Informiert haben die Stadtwerke die Anwohner nicht.
Der Parkdruck in den Seitenarmen der Rüttenscheider Straße ist ohnehin enorm: Entsprechend staunten die Anwohner der Emmastraße nicht schlecht, als ihnen kurz vor dem Osterwochenende eine Phalanx aus Halteverbotsschildern vor die Nase gesetzt wurde. Ab Mittwochabend, 22 Uhr, gilt das absolute Halteverbot – und zwar beidseitig bis hin zur Reginenstraße.
Dadurch fallen rund 90 Parkplätze weg, weswegen einige Anwohner schon jetzt das große Chaos befürchten – das wohl auch auf die gesamten Nachbarstraßen übergreifen wird. „Wir sind mehr als sauer. Wo sollen die ganzen Leute denn hin?“, fragt etwa Rainer Podzuck, Anwohner und Inhaber der Weinbar Emma2, der von dem umfassenden Halteverbot gleich doppelt betroffen ist.
In Auftrag gegebene Probebohrungen
Ursache der Maßnahme sind von den Stadtwerken in Auftrag gegebene Probebohrungen. „Ab Oktober sollen in der Emmastraße auf einer Länge von 250 Metern die Gas- und Wasserleitungen sowie der Abwasserkanal erneuert werden. Deswegen ist es im Vorfeld notwendig, die Bodenbeschaffenheit zu prüfen“, erklärt Dirk Pomplun, Sprecher der Stadtwerke. Im Anschluss soll die Kanalbaumaßnahme ausgeschrieben werden. „Dabei ist es wichtig zu wissen, wie es im Untergrund aussieht, da ein Teil des Kanals auch unterirdisch verlegt wird“, so Pomplun weiter.
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Ab Herbst also dürften es für die Anwohner noch unangenehmer werden, schließlich können Kanalbauarbeiten „mehrere Monate“ in Anspruch nehmen. Da der Abwasserkanal rund 50 Jahre alt und darüber hinaus zu eng sei, gebe es keine andere Möglichkeit. „Um Kosten zu sparen, sanieren wir Gas- und Wasserleitungen direkt mit, damit wir die Straße in einigen Jahren nicht erneut aufreißen müssen“, so Pomplun. Wie viel Zeit die Probebohrungen in Anspruch nehmen, lasse sich nicht genau sagen, man könne aber von einer Woche ausgehen, schätzt Pomplun. „Sind wir früher fertig, werden die Halteverbotsschilder natürlich sofort abgeräumt. Die Dauer hängt aber ganz vom Ergebnis der Bohrungen ab, etwa, ob wir es mit Sand- oder Gesteinsboden zu tun haben“, so Pomplun. Wegen des logistischen Aufwandes durch das gesamte Arbeitsgerät sei es nicht möglich, die Bohrung in mehrere Abschnitte aufzuteilen.
Handzettel nur bei größeren Maßnahmen
Anwohner Rainer Podzuck ist ebenso wie seine Nachbarn verärgert, dass es keinerlei Vorab-Information seitens der Stadtwerke gab. „Wir müssen uns doch darauf einstellen. Gerade wenn man ein Geschäft hat und auf den Lieferverkehr angewiesen ist.“ Dirk Pomplun beteuert, dass bei größeren Maßnahmen – wie eben der Kanalsanierung im Oktober – immer Handzettel samt Fakten und Ansprechpartner in die umliegenden Haushalte verteilt würden. Bei vergleichsweise kurz andauernden Probebohrungen sei das nicht üblich. Auch die Stadt rechtfertigt die Sperrung zum jetzigen Zeitpunkt, schließlich minderten die Osterferien den Verkehr in den Straßen.
Zur Oldtimer-Rallye Tour de Rü am Samstag, 26. April, sollte man sein Auto stehen lassen – neben der Emmastraße ist dann auch die Rüttenscheider Straße zwischen Stern und Martinstraße ab 16 Uhr dicht.