Essen-Rüttenscheid. . Kur vor Ort baut zurzeit die Gastronomieräume des einstigen Blumenhofs für Sport- und Fitnesszwecke um. Dadurch entsteht an anderer Stelle mehr Platz für Entspannung – aus den alten Kursräumen werden nun Ruhezonen für den Saunabereich. Dafür investiert die gemeinnützige GmbH eine sechsstellige Summe.
Der traditionsreiche Blumenhof im Grugapark ist Geschichte. „Wir konzentrieren uns jetzt auf das, was wir können: Sport und Wellness“, sagt Kur-vor-Ort-Geschäftsführer Karsten Peipe und zeigt eines der neuen Indoor-Räder. Die drehen sich bald dort, wo früher bei den legendären Tanz-Cafés angebandelt und bei Schnitzeltagen so manches Schwein verzehrt wurde.
Die Gastronomie ist – abgesehen von der Aquabar im Saunabereich – endgültig passé: Der für den Versuch eines Neustarts noch im Herbst eingestellte Koch hat im Zuge der Auflösungspläne für den Blumenhof zum April-Ende die Segel gestrichen. Bereits seit Anfang Mai wird die 300 Quadratmeter große Fläche entkernt und renoviert. Dort sollen bis Anfang September neue Kursräume entstehen, die zum einen Platz für neue Angebote wie Indoor-Cycling und Kleingruppentraining schaffen sollen.
„Moderate“ Preisanpassung
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Zum anderen werden so die bestehenden Trainingsräume zur Grugapark-Front leer gezogen. „Dort möchten wir ab Herbst Ruheräume für die Saunagäste schaffen“, sagt Peipe. Damit komme man dem Wunsch vieler Kunden nach, die häufig die kaum vorhandenen Ruhezonen bemängelt hatten. In den neuen Räumen soll sich der asiatische Anstrich des Thermenbereichs wiederfinden. Rund 60 Liegemöglichkeiten entstehen dort in zwei Räumen, von denen einer um Weihnachten diesen Jahres, der andere zu Ostern 2014 fertig gestellt sein soll. Zudem werden die bislang kaum genutzten Terrassen einer Rundumerneuerung unterzogen. 20 Saunagäste finden dort auf den Liegen Platz, die von japanischen Pflanzen und Elementen eingerahmt werden sollen. „Das wird eine ganz neue Welt hier“, verspricht Peipe.
Das lässt sich die gemeinnützigen GmbH einiges kosten: Die Umbaumaßnahme bedeute eine Investition in sechsstelliger Höhe, genauere Angaben macht Peipe nicht. Kosten, die „in moderater Form“ an den Kunden weitergegeben werden. Wie hoch genau die Preisanpassung wird, sei noch zu diskutieren, so Peipe: „Wir bewegen uns im Rahmen von ein bis zwei Euro pro Person.“ Räumlich wird das Kurhaus künftig klar in Sport und Therme unterteilt sein.
Neues Bezahlsystem und neue App
Mit dem neuen Kapitel schlägt Kur vor Ort auch technisch neue Seiten auf: Neben einem neuen Bezahlsystem über Elektrochips, das demnächst eingeführt wird, können Smartphone-Besitzer seit kurzem kostenlos eine App laden, die unterwegs einen Überblick über Veranstaltungen, Angebote und Aufgüsse gibt.
Trotz begrabener Gastronomie – das (defekte) Neonschild Blumenhof erinnert noch immer an glanzvolle Zeiten. Wie lange es noch auf dem Kurhaus thront, bleibt abzuwarten. Eine Reparatur ist dem Vernehmen nach genau so teuer wie ein neues Schild.