Essen-Haarzopf. Die Mopsgruppe, die sich jede Woche in Mülheim trifft, trainiert für das große Mopstreffen in Essen-Haarzopf Ende Mai. Die als unsportlich verkannten Vierbeiner legen dabei echten Ehrgeiz an den Tag und meistern Sprung- und Laufübungen - wenn die Belohnung in Form von Leckerchen stimmt.
Da behaupte noch einer, Möpse seien klein, dick und unsportlich - wer sich vom Gegenteil überzeugen will, kann jeden Donnerstag zum Platz der Mülheimer Ruhrdogs kommen: Dort nämlich trainiert die Mopsgruppe für das Treffen, das unter dem Motto „Mops trifft Mops“ am Samstag, 25. Mai, 15 bis 17 Uhr, auf dem Gelände der Hundehütte Essen, Alte Raadter Straße 49, stattfindet.
Wer all die Frauchen und Herrchen mit ihren beigen oder schwarzen Vierbeinern zwischen Wippe, Slalom, Reifen und Kriechtunnel agieren sieht, wer ihre lauten Anfeuerungsrufe hört, muss unwillkürlich an Loriot denken: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ „Wer einmal einen Mops hatte, will keinen anderen Hund mehr“, schaut Jennifer Linke, Organisatorin des Mopstreffens, ihren Hund Spike (6) verliebt an.
Ein wenig wundert man sich, dass die agil über den Platz tobenden Vierbeiner bei Temperaturen um die null Grad teils im schicken Strickpullover oder Lackmäntelchen Sport treiben. Dabei haben sie doch alle jene mopstypische Fettschicht, die doch wenigstens ein bisschen isolieren sollte . . . „Möpse haben keine Unterwolle und frieren deshalb ziemlich leicht“, erklärt Jennifer Linke - und Spike lässt die Tastprobe geduldig über sich ergehen.
Für das Mopstreffen wird ehrgeizig geübt
Derzeit wird für das Mopstreffen im Mai, das siebte seiner Art, ehrgeizig geübt. Das gemeinsame Training verbessere die Bindung zwischen Hund und Halter. „Wir veranstalten das Treffen zweimal im Jahr, haben mit etwa 15 Möpsen angefangen, jetzt kommen über 50 aus ganz Nordrhein-Westfalen“, so Linke, die inzwischen rund 80 Mail-Kontakte zu anderen Mopsfreunden pflegt.
Beim Mopstreffen sollen die knautschigen Tiere dann zeigen, dass sie gelehrig sind und sich trotz wenig windschnittiger Figur durchaus flott bewegen können. „Für Leckerchen tun die fast alles. Sie sind einfach verfressen“, lacht Linke und belohnt Spike fürs Pfötchengeben mit einem Hundedrops.
Mopstraining
Die Mopsgruppe trifft sich - abgesehen von einer kurzen Winterpause - jede Woche. Jennifer Linke: „Hier können die Möpse so sein, wie sie sind.“ Aggressivität sei der Rasse fremd. „Die beißen und verbellen ihre Artgenossen nicht. Aber natürlich bekommt Spike schon mal einen auf die Nase, wenn ihm ein Weibchen gut gefällt und er es zu sehr bedrängt.“
Hundeshop mit Snack-Bar
Organisatorin Jennifer Linke (30) stammt aus Haarzopf, wo sie heute mit ihrem Lebensgefährten die Hundetagesstätte „Hundehütte“ führt, auf deren Gelände das Mopstreffen im Mai über die Bühne gehen wird. „Das Areal habe ich zufällig gefunden“, sagt Linke, die neben Mops Spike auch noch einen Dobermann-Schäferhund-Mischling besitzt. Vor acht Jahren hatte sie die Idee, eine Hundetagesstätte zu eröffnen. „Das ist eine Marktlücke“, war ihr schnell klar. Vor fünf Jahren fand sie das geeignete Grundstück - und verwirklichte ihren beruflichen Traum.
„Wir haben einen festen Kundenstamm, darunter viele Berufstätige, die den Hund morgens bringen und nachmittags wieder abholen, aber auch Rentner, die mal in Ruhe einen Arztbesuch absolvieren wollen.“ Der Tagesstätte angegliedert ist ein Hundeshop mit Snack-Bar.
Jennifer Linke ist froh, dass derzeit wieder mehr Möpse mit Nase gezüchtet werden, so dass die Tiere besser Luft bekommen. „Mein Spike hat eigentlich keine Probleme mit dem Atmen, joggt jedes Wochenende eine Stunde mit mir und hat Spaß daran, durch den Parcours zu jagen“, sagt sie.