Essen. . Die Polizeiinspektion Essen-Süd muss ihre Büros gegenüber der Messe im Zuge der Modernisierung der Polizeischule räumen. Im Polizeipräsidium sollen Bürger aber auch danach noch eine Anlaufstelle haben. Wie genau die aussieht, ist aber noch unklar.

Mit der Entscheidung für eine Modernisierung der Polizeischule und gegen die Neubaupläne muss sich auch die Polizeiinspektion Süd darauf einstellen, in fünf bis sechs Jahren umzuziehen. Zur Diskussion steht zudem noch der Fortbestand der werktags besetzten Wachen in Bredeney und auf der Margarethenhöhe.

Das Bedauern darüber ist allen Beteiligten anzumerken, darunter Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr. „Natürlich hätten wir uns eine andere Lösung gewünscht“, sagt sie.

Wichtig sei, das die Bürger auch künftig eine Anlaufstelle haben. Wie genau die aussieht, könne aber erst abgesteckt werden, wenn der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), seine Planungen vorlege, sagt Fischer-Weinsziehr etwas zerknirscht.

Denn das kann noch dauern - frühestens im Herbst 2013 wird unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes klar sein, wie genau die Modernisierung des Geländes an der A52 aussieht, etwa, welche Gebäude abgerissen und welche modernisiert werden.

Präsenz erhöht subjektives Sicherheitsgefühl

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Auch Rüdiger Buers, einer von drei Bezirksbeamten für Rüttenscheid, wäre lieber näher beim Bürger geblieben: „Jetzt laufen wir über die Straße und sind mitten im Geschehen. Das wird mit dem Umzug an die Norbertstraße anders“, sagt er. Die aktuelle Präsenz direkt gegenüber von Messe und Grugahalle erhöhe schließlich auch das subjektive Sicherheitsgefühl.

Dennoch sollte man den Umzug nicht allzu dramatisch sehen - schließlich hätte der Bürger noch Anlaufstellen in der Stadtmitte und im Polizeipräsidium an der Büscherstraße. Dort existiert schon jetzt eine 24--Stunden-Wache mit kriminalpolizeilicher Beratungsstelle.

Kritik von politischer Seite

Kritik kommt auch von politischer Seite. Dabei waren es Stadt und Planungsausschuss, die die Neubaupläne für das Gelände am Alten Güterbahnhof an der Veronikastraße blockierten. Bürgermeister Rolf Fliß (Grüne) kann aber auch der vom Innenministerium durchgesetzten Lösung nicht viel abgewinnen. Er fürchtet, dass mit dem Umzug der PI Süd die Bürgernähe abhanden kommt.

„Es sollte geprüft werden, ob die Bezirkswache nicht im Polizeipräsidium untergebracht werden kann“, fordert er. Dieses Gedankenspiel hat auch Stephania Fischer-Weinsziehr bereits durchexerziert: „Wir haben im Polizeipräsidium schlicht zu wenig Platz“, sagt sie. Polizeisprecher Ulrich Faßbender versichert jedoch, dass an der Büscherstraße eine zentrale Anlaufstelle bleibe. Ob diese personell aufgestockt werde, zeigen die Planungen im kommenden Jahr.