Essen. . Die Frauenquote bei der Ausbildung neuer Polizisten liegt im Bereich des Präsidiums Essen bereits bei 50 Prozent. Jeder zweite Kommissarsanwärter ist eine Kommissarsanwärterin. Die schlechte Nachricht: In der Behörde liegt der Frauenanteil unter den rund 1800 Mitarbeitern noch bei nur 15 Prozent.
Auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter kann die Polizei einen wichtigen Vollzug melden. Jeder zweite Kommissarsanwärter ist eine Kommissarsanwärterin. Damit liegt die Frauenquote bei der Ausbildung neuer Polizisten bereits bei 50 Prozent.
„Ich kenne keinen Bereich mehr, von dem ich denken würde: Hier müsste mal eine Frau rein“, sagt Polizeisprecherin Tanja Hagelüken und lacht: „Wir Frauen haben die Behörde komplett unterwandert.“ Und in der Tat: Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr ist eine von drei Polizei-Behördenleiterinnen im Ruhrgebiet. Auf der Direktionsebene darunter sitzt Brigitte Geiping-Kahleyß als neue Leiterin der Direktion Zentrale Aufgaben neben drei anderen Direktoren. In ihrer Direktion ist zudem die Erste Kriminalhauptkommissarin Gabriele Flamm Chefin des Dezernates 1.
Bei der Kripo leitet Christa Schmitz eine der Kriminalgruppen, in denen die verschiedenen Kommissariate zusammen gefasst sind. Kommissariatsleiterinnen gibt es auch: Das Kommissariat 44 (unter anderem Erkennungsdienst) führt Petra van den Borg, das Kommissariat Kriminalitätsvorbeugung Annchen Brendle. Chefin der Polizeiwache Frohnhausen ist Angelika Schmidt, in der Polizeiinspektion Nord ist Susanne Skorzik nicht nur Kontaktbeamtin und Islambeauftragte, sondern auch Chefin des Bezirksdienstes. Und mit Marion Spitz ist die Gleichstellungsbeauftragte ebenfalls weiblich.
Gute und schlechte Nachrichten für die Gleichstellung
Das sind die guten Nachrichten für die Gleichstellung. Die schlechte: In der Behörde liegt der Frauenanteil unter den rund 1800 Mitarbeitern noch bei nur 15 Prozent. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern, aber da gibt es noch deutlichen Aufholbedarf der Frauen.
Und es gibt immer noch eine Frauen-freie Zone. Bei den Spezialeinheiten gibt es Frauen schon beim Mobilen Einsatzkommando (MEK) und in der Verhandlungsgruppe. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) dagegen ist noch immer reine Männersache. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern mit den extrem hohen Anforderungen an die körperliche Fitness der Bewerber. Das ist auch der Grund, warum Frauen bei der Feuerwehr immer noch eine Seltenheit sind. Feuerwehrchef Ulrich Bogdahn sagt dazu gerne: „Der Mauer ist es egal, ob eine Frau oder ein Mann davor steht. Aber rüber muss man.“