Essen-Rüttenscheid. . Auf mehr als drei Hektar Fläche rotten die alten Uni-Gebäude an der Henri-Dunant-Straße in Rüttenscheid vor sich hin. Der Pavillon der ehemaligen Pädagogischen Hochschule hat offenkundig Bewohner gefunden. Nach Angaben der Anwohner nehmen Verwahrlosung und Vandalismus massiv zu.

Die Henri-Dunant-Straße an der Grenze zu Rellinghausen ist eine Straße mit zwei Gesichtern. Auf der Südseite reihen sich schmucke Einfamilienhäuser mit sorgsam gepflegten Vorgärten, auf der Nordseite zerfallen auf dem Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule, später Außenstelle der Uni, der Pavillon und die ehemaligen Treibhäuser. Eigentlich sollen hier Einfamilienhäuser entstehen. Doch das verzögert sich seit Jahren. Hier lässt sich die „Broken-Windows-Theorie“ live verfolgen: Am Anfang steht ein zerbrochenes Fenster. Am Ende: Verwahrlosung. Ein Rundgang mit Anwohnern.

Die Gewächshäuser des inzwischen an den Grugapark gezogenen botanischen Gartens sehen auf den ersten Blick so aus, als könnten hier heute früh wieder die Gärtner kommen. Doch Marcel Fabritz zeigt auf zerschlagene Scheiben und Bierflaschen auf den Regalen: „Das schein hier langsam zur Partyzone zu werden.“ Für die Kinder und Jugendlichen aus den umliegenden Siedlungen ist das Gelände ein toller Abenteuerspielplatz. Aber auch ein gefährlicher. Fabritz: „Wenn hier mal einem eine Scheibe auf den Kopf fällt, findet man den höchstens durch Zufall.“

Pavillon wird als Nachtlager genutzt

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Fabritz und Anwohner Volker Schröder gehen weiter zum Pavillon der ehemaligen PH. Der Eingang ist offen. „Seit einem Jahr wird das Gelände nicht mehr bewacht“, sagt Fabritz. „Das hat sich offensichtlich herum gesprochen.“ In der Tat: Im Innern sind die Wände mit Graffiti beschmiert, hinter dem Flur steht ein Holzkohlengrill mitten im Zimmer. Nicht ganz ungefährlich, wenn im nächsten Raum noch zwei Gasflaschen an der Wand lehnen. Der Pavillon wird erkennbar als Nachtlager genutzt. Weil der Strom und damit die Beleuchtung noch funktioniert, beobachten Fabritz und Schröder: „Bis spät in die Nacht sind hier irgendwelche Personen aktiv.“ Die Folgen dieser Aktivitäten lassen sich in den Klos nicht nur erahnen.

Weil niemand mehr das Gehölz zurückschneidet, ist entlang der Henri-Dunant-Straße eine grüne Wand gewuchert. Eine der Folgen: Der ehemalige Parkplatz der PH ist zur wahrscheinlich größten öffentlichen Toilette Rüttenscheids geworden. Und zum Schuttabladeplatz, beklagt Marcel Fabritz: „Das Gebüsch ist ein perfekter Sichtschutz. Die Leute laden hier ungesehen ihren Müll aus dem Kofferraum, und dann steht das Zeug hier rum.“ Immerhin: Vor zwei Wochen war ein Räumtrupp da und hat den gröbsten Müll abgeräumt. Aber an der Fläche vor dem PH-Gebäude, die zum Teil umgerissene Schilder noch als „Liegewiese“ deklarieren, steht schon wieder ein großer blauer Müllsack, und vor dem Pavillon stehen Sperrmüll und ein Fass mit undefinierbarem Inhalt.

Ruine in Rüttenscheid

Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
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Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
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Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
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Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
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Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
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Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
Marcel Fabritz und Volker Schröder zeigen das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule und des  ehemaligen Rheinischen Straßenbauamts, das mehr und mehr verwahrlost. Foto: Sebastian Konopka
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Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW sucht seit 2007 Investoren

Seit 2007 sucht der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) Investoren, die das 3,3 Hektar große Gelände kaufen, die alten Gebäude abreißen und dort Einfamilienhäuser neu bauen. Der Landesbetrieb erwartet „ein familienfreundliches Nutzungs- und Bebauungskonzept mit einer hohen städtebaulich-architektonischen Qualität.“ Bisher hat sich niemand gefunden. Die Gebäude stehen leer. Nur der „Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie an der Uni“ VGSU nutzt noch die Sporthalle und einige Büros im alten PH-Gebäude.

Warum die Entwicklung des Geländes ins Stocken geraten ist? Die Anwohner haben gehört von Investoren, die wegen der befürchteten hoben Abbruchkosten abgesprungen sind: Im PH-Gebäude wird Asbest vermutet. Gerüchte wispern zudem von einem alten Luftschutzbunker unter dem Gelände. Bei der Planungsverwaltung konnte am Freitag niemand über den Stand der Planung auf dem Gelände berichten. Nur wenige Meter die Straße hinunter steht übrigens die nächste potenzielle Bauruine. Die letzten Mitarbeiter haben das ehemalige „Rheinisches Straßenbauamt“ zum Jahresende verlassen, berichten die Anwohner. Seitdem steht der achtgeschossige Betonblock ebenfalls leer. Noch sind die Türen fest verschlossen.