Essen-Rüttenscheid. . Der Ärger über die Neuregelung beim Parken auf dem Rüttenscheider Markt ist noch längst nicht verebbt – im Gegenteil. Die Interessengemeinschaft Rüttenscheid hat nun der Verwaltung einen Antrag vorgelegt, die bestehenden Markierungen zu ändern.
Der Rüttenscheider Markt gilt als Zentrum des Stadtteils. „Hier ist immer etwas los“, loben Besucher und Kunden der umliegenden Händler. Momentan steht der Platz jedoch mehr im Fokus, als es allen Beteiligten lieb ist: Der Ärger über die Neuregelung beim Parken auf dem Markt ist noch längst nicht verebbt – im Gegenteil.
Verkehrsverein im Boot
Wo noch vor kurzer Zeit nach Herzenslust frei geparkt werden durfte, reagieren heute Politessen mit scharfen Blick und harter Hand. Falschparkern, die ihr Fahrzeug jenseits der aufgemalten Markierungen abstellen, ist ein Knöllchen sicher. Das sorgt für Verdruss; besonders deshalb, weil den gestrengen Ordnungshütern mehr und mehr die Argumente ausgehen, um die neue Marschroute zu erklären.
Vor Jahren, so berichten Anwohner, wurden nur jene aufgeschrieben, die einen der drei Hauptwege zum Markt blockierten. „Irgendwo müssen die Anwohner ja parken“, werden die Politessen von Zeitzeugen zitiert. Heute berufen sich die Ordnungskräfte beim Strafzettelverteilen auf die Bezirksvertretung, würden gar in deren Auftrag handeln. Eine Aussage, die den Verwaltungsbeauftragten Bernhard Kothe schlicht empört, denn „die BV ist mit der aktuellen Praxis auch unzufrieden.“
Gleiches gilt für Rolf Krane. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) sieht zwar nach eigenem Bekunden ein, dass Behinderungen oder das Zuparken anderer ein Knöllchen verdienen, „doch viele Verwarnungen sind einfach unhaltbar und werden durch die unsinnige Markierung auf dem Marktplatz erst provoziert.“ Folgerichtig legte die IGR der Verwaltung einen Antrag vor, diese Markierungen – wollte man die Duldung des freien Parkens nicht fortsetzen – doch bitteschön zu ändern. Dieses Anliegen wird, so bestätigt Rolf Krane, auch vom Bürger- und Verkehrsverein vollends unterstützt.
Neueinteilung der Parkbuchten könnte 15 Stellplätze bringen
Dass die Parkplatz-Regelung auf dem Rüttenscheider Markt dringend einer Reform bedarf, verdeutlicht folgendes Kuriosum: Eine Politesse riet einer verzweifelten Autofahrerin, sie möge doch einen der Behindertenparkplätze nutzen, denn diese seien ja ordnungsgemäß markiert. Das Piktogramm auf dem Boden jedoch besitzt – rechtlich gesehen – keine Relevanz, denn ein solcher Sonderparkplatz muss mit einem Hinweisschild gekennzeichnet sein. Doch dann darf natürlich auch nur der darauf parken, der ein entsprechendes Handicap nachweisen kann.
IGR-Chef Rolf Krane hofft auf Einsicht der Entscheidungsträger und darauf, dass am Marktplatz bald wieder Frieden herrscht. „Wir haben unsere Änderungsvorschläge unterbreitet, obgleich eine Duldung des Parkens wie zuvor wohl das Einfachste und Billigste wäre. Nun muss man den Verantwortlichen natürlich auch etwas Zeit geben, um adäquat darauf zu reagieren.“
Weniger die bislang auf dem Marktplatz eingezeichneten Markierungen, sondern deren Lage geraten bei Anwohnern, Händlern und Kunden mehr und mehr in die Kritik. Ortskundige schätzen, dass durch eine Neueinteilung der Parkbuchten bis zu 15 neue Stellplätze auf dem Rüttenscheider Markt geschaffen werden könnten. Und dies, ohne – selbst in Stoßzeiten – die drei Hauptzufahrten zu versperren oder das zügige Verlassen des Marktplatzes zu behindern.