Essen..
Knöllchen für Verkehrsverstöße haben der Stadt Essen im vergangenen Jahr 5,2 Millionen Euro eingebracht. Zwar ist die Zahl der abgeschleppten Fahrzeuge seit zwei Jahren rückläufig. Essen nimmt trotzdem jährlich eine Million Euro mehr ein als Duisburg.
Die Stadt hat an Knöllchen wegen Parkverstößen und Geschwindigkeitsüberschreitungen im vergangenen Jahr 5,2 Millionen Euro eingenommen. Das ist etwas mehr als im Vorjahr und rund eine Million Euro mehr als in Duisburg. Die Zahl der abgeschleppten Fahrzeuge bei Verkehrsbehinderungen ist seit zwei Jahren rückläufig. 2009 wurden noch 10 000 Autos abgeschleppt, 2010 waren es noch 9000.
Rüdiger Wittkat hat aufgehört, sich zu wundern. Der Leiter der städtischen Verkehrsüberwachung hat Jahre darauf gewartet, dass sich die Autofahrer gewöhnen an die am besten ausgeschilderte Tempoüberwachung des Ruhrgebietes auf der A 40 zwischen Kray und Gelsenkirchen, den die Stadt im Auftrag des Bundes betreibt. Doch dieser Gewöhnungseffekt ist einfach nicht eingetreten. Obwohl die Überwachung wegen der Baustellen auf Bochumer Gebiet lange Zeit gar nicht in Betrieb war, sind auch vergangenes Jahr wieder mehr als 100 000 Autofahrer in die Blitzer gebrettert. Die Erklärungen dafür sind den Verkehrsüberwachern inzwischen ausgegangen: „Es ist ein Phänomen, und es wird so bleiben“, sagt Wittkat dazu.
Überwachung des ruhenden Verkehrs
Bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs haben die rund 80 städtischen Verkehrsaufseher 2010 rund 245 000 Knöllchen geschrieben. Bußgeldbescheide für schwerere Verstöße gab es 42 000. Auch diese Zahl ist rückläufig.
Das Risiko, ein Knöllchen zu kassieren, wird von den Autofahrern in der Innenstadt wies auch in Rüttenscheid, Borbeck und Steele offenkundig bewusst in Kauf genommen.Ob bei der Parkplatzsuche oder der Parkzeitüberschreitung: Die Autofahrer sind nach Einschätzung der Verkehrsaufseher für einen bequemen Parkplatz auch bereit, ein Knöllchen zu zahlen. Ausnahme ist eine kleine, rabiate Minderheit. Wittkat: „Man wird streitsüchtiger.“