Essen-Rüttenscheid. . Die Bagger sind angerückt: Der Abriss des ehemaligen Hertie-Gebäudes am Rüttenscheider Stern in Essen hat begonnen. Bis Ende 2012 sollen Abriss und Neubau abgeschlossen sein. Arbeiten am Wochenende oder in der Nacht sind nicht ausgeschlossen.
Der Abriss des ehemaligen Hertie-Gebäudes am Rüttenscheider Stern ist in vollem Gange. Seit Montag (4. April) graben sich zwei Bagger vom Parkhaus Bertoldstraße aus im Innenhof den Weg frei in Richtung Rüttenscheider Straße/Frontfassade. Mitte bis Ende Mai werden sie bis zur Häuserfront vorgestoßen sein und diese Stück für Stück abbrechen. Anfang Juni soll der Abriss des Parkhauses beginnen. Benutzen kann man es noch bis zum 31. Mai.
Nur ein Schutzzaun und ein paar verklebte Fensterscheiben geben am Rüttenscheider Stern einen kleinen Hinweis darauf, dass sich hinter der Fassade des ehemaligen Hertie-Gebäudes gerade eine Menge ereignet. Das Bauschild an der Rü soll in den kommenden Tagen aufgestellt werden. Im Innenhof aber verbeißen sich Stück für Stück die mächtigen Schaufeln der Bagger in die alten Beton- und Natursteinplatten.
Lärm komme in den Ladenlokalen nicht an
Ein Bauarbeiter hält mit einem Feuerwehrschlauch drauf, bindet so den Staub. Den Rest treibt der Wind den Zuschauern in die Augen. Mitarbeiter der angrenzenden Geschäfte beobachten das Treiben. „Alles in Ordnung“, sagen sie. In den Ladenlokalen komme der Lärm nicht an, höchstens die Erschütterung.
Christian Breuers vom Investor Kölbl-Kruse wird das freuen. Schließlich sollen Abriss und Neubau bis Ende 2012 in doppeltem Sinne so geräuschlos wie möglich über die Bühne gegangen sein. „Natürlich ist so ein Bau mitten im Stadtteil schon etwas anderes als auf der grünen Wiese“, stellt der Projektleiter fest. Im Wesentlichen soll in der Zeit zwischen 7 und 18 Uhr gearbeitet werden.
Schon Anfang März haben Arbeiter das alte Hertie-Gebäude komplett entkernt und allerlei Überreste, alte Regale oder Theken durch das Parkhaus über Bertold- und Alfredstraße entsorgt. Dann wurde es ernst, der erste Bagger schaufelte sich durch den rückwärtigen Hertie-Anbau und schaffte Platz für das zweite Ungetüm. Weitere werden folgen, um das Gebäude auf dem Weg zur Fassade in einen Schutthaufen zu verwandeln.
Arbeiten am Wochenende oder zu Nachtzeiten nicht ausgeschlossen
„Die Fassade werden wir dann mit einer Schutzwand aus dicken Gummimatten versehen“, kündigt Christian Breuers an. Sie wird von hinten weggebaggert. „Vielleicht müssen wir dafür noch einen Teil des Gehwegs oder der Straße sperren. Das wird aber in Absprache mit der Stadt geschehen“, sagt Breuers. Arbeiten an Wochenende oder zu Nachtzeiten, um das Treiben auf der Rü nicht einzuschränken, möchte er nicht ausschließen. Aber auch hier werde die Stadt einbezogen. Als Lager- und Logistikfläche ist das - dann ehemalige - Parkhaus vorgesehen. Hier oder in einem benachbarten Büro werde das Baubüro untergebracht. „Ein paar Flächen“ werde man auf dem Gehweg an der Rü für Betonfahrzeug und -pumpe brauchen, die beim Rohbau eingesetzt werden.
Parallel zum Abbruch werde man im Hinterhof mit der Vorbereitung der Baugrube beginnen. Allerdings soll der erste Beton für den Rohbau erst Anfang August laufen. Christian Breuers: „Wir brechen erst komplett ab, bevor wir mit dem Neubau beginnen können. Und dann arbeiten wir uns von der Rü aus nach hinten durch.“