Essen. .
Endlich: Nach langwierigen Verhandlungen ist das marode Hertie-Haus jetzt im Besitz des Immobilienmaklers Eckhard Brockhoff. Es soll so bald wie möglich abgerissen werden und einem fünfgeschossigen Neubau weichen
Am Rüttenscheider Stern ist der Knoten geplatzt: Der Essener Immobilienmakler Eckhard Brockhoff hat das nur noch provisorisch genutzte Hertie-Haus gekauft, will den maroden Bau demnächst abreißen und ein neues fünfgeschossiges Geschäfts- und Bürohaus bauen. Das bestätigte Brockhoff der WAZ. Projektentwickler wird Kölbl-Kruse sein, ein Unternehmen, das in Essen vor allem durch den Umbau des Glückaufhauses einen guten Namen hat.
Am „Stern“ ist damit ein Ende der Hängepartie in Sicht, die sich für diesen Teil Rüttenscheids langsam zum Problem auszuwachsen drohte. Rolf Krane von der Interessengemeinschaft Rüttenscheid hat beobachtet, dass die Läden und Gastronomien in der Umgebung des Hertie-Hauses schon spürbar unter Publikumsmangel leiden.
Nach dem Auszug von Karstadt und dem nur kurzen Hertie-Gastspiel gab es zunächst langwierige Verhandlungen mit den britisch-niederländischen Eigentümern, die stolze Preisvorstellungen hatten. Wieviel Brockhoff bezahlt hat? „Zu viel, wie immer“, scherzt der Makler.
Brockhoff hat schon präzise Vorstellungen. Rund 11 000 Quadratmeter vermietbarer Fläche gibt es. Im Untergeschoss ist an einen Lebensmittelsortimenter gedacht, im Erdgeschoss ist Platz für drei Läden, alle mit Front zur „Rü“. In den oberen Etagen entstehen Büros. Fallen soll neben dem Hertie-Haus das Eckhaus Rüttenscheider/Zweigertstraße. Auch dieses Grundstück wird Teil des Neubaus. Mitgekauft hat Brockhoff ferner das hinter dem Hertie-Komplex gelegene Parkhaus an der Alfredstraße mit 250 Stellplätzen, das er aufmöbeln will.
Der zeitliche Rahmen: „Ende 2012 wollen wir mit allem fertig sein“, so Brockhoff. Das bedeutet: 2011 wird voraussichtlich das Jahr des Abrisses und des beginnenden Rohbaus. Die Stadt erarbeitet derzeit einen Bebauungsplan.