Essen. .
Das ehemalige „Hertie“-Haus am Rüttenscheider Stern soll abgerissen werden, wenn ein neuer Investor gefunden ist. Doch der Verkauf scheint sich zur Hängepartie zu entwickeln. Der Neubau soll einen Mix aus Einzelhandels- und Büroflächen bieten.
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Der geplante Verkauf des früheren „Hertie“-Hauses am Rüttenscheider Stern scheint sich zur Hängepartie zu entwickeln. Ein Investor ist noch nicht endgültig gefunden für das Gebäude an exponierter Stelle. Dort begann 1961 Karstadt und schloss im August 2009 Hertie. Im Winter zog für mehrere Monate ein „Benetton“-Fabrikverkauf ein, mittlerweile werden dort Möbel verkauft, auch nur vorübergehend. Mancher in Rüttenscheid spekuliert mittlerweile: „Das Objekt soll vielleicht gar nicht verkauft werden.“
Gerüchte – die gibt es ganz viele: Angeblich soll Immobilien-Besitzer Dawnay Day ganz kurz vor Vertrags-Abschluss mit einem Projektentwickler den Kaufpreis um satte 30 Prozent heraufgesetzt haben. Und es gibt ideenreiche Investoren, die nach ersten Verhandlungen wieder absprangen, weil die Preisvorstellungen einfach zu unterschiedlich waren – und Dawnay Day sich dabei nicht gerade als kompromissbereit gezeigt haben soll.
„In Essen scheint viel geredet zu werden“
Alle Gerüchte und Spekulationen dementiert Christoph Meyer von der Immobilienfirma BNP Paribas. Sie vermarktet bundesweit alle ehemaligen Hertie-Filialen. In Altenessen ging das Ladenlokal an ECE, den Betreiber des Einkaufszentrums. In Borbeck schlug „Kaufland“ zu. Und in Rüttenscheid? „In Essen scheint viel geredet zu werden“, sagt Meyer über die Gerüchte – und dementiert: „Wir haben den Kaufpreis nicht hoch gesetzt, sondern liegen derzeit 20 Prozent unter dem, was wir anfangs gefordert haben.“
Heißt angeblich: Acht Millionen Euro, nicht zehn. Meyer sagt auch: „Es wird derzeit wild verhandelt“, wobei es mehrere konkrete Interessenten gebe. Er sei jedenfalls zuversichtlich, dass der Abschluss kurz bevorstehe.
Derweil ist die Stadt die einzige Beteiligte, die Fakten schafft im Rahmen ihrer Möglichkeiten: Seit Montag liegen Pläne für einen möglichen Neubau aus – denn eins ist offenbar klar: Mit diesem Gebäude kann man nichts mehr anfangen. Offenbar hat bislang jeder, der nur ansatzweise Kauf-Interesse signalisiert hat, klar zu erkennen gegeben: Abriss muss sein. Dass das Objekt nicht nur ein Kaufhaus beherbergte, sondern auch Büros und Wohnungen, machte die Vermarktung nicht gerade einfacher. Nichtsdestotrotz kündigt die Stadt an: „Der geplante Neubau wird einen Mix aus Einzelhandels- und Büroflächen bieten.“ Die Frage ist nur: Wann?