Essen-Bredeney. Schüler des Grashof-Gymnasiums laufen am 6. Juni ganz real für den guten Zweck. Die absolvierten Kilometer werden allerdings digital registriert.

Seinen ersten digitalen Sponsorenlauf startet das Grashof-Gymnasium in Essen-Bredeney am Samstag, 6. Juni. Doch so ganz digital ist die Veranstaltung in Corona-Zeiten dann wieder auch nicht: Gelaufen wird nämlich real – allerdings nicht, wie sonst üblich, im gesamten Schulverband an einem Ort, sondern einzeln oder im Familienkreis auf individuell gewählten Strecken.

Dennoch sollen alle Teilnehmer gleichzeitig unterwegs sein, nämlich von 9 bis 10 Uhr, erklärt Eva Tenter, die als Mutter einer Sechstklässlerin zum Organisationsteam gehört. „Das Ganze soll ja gerade in Corona-Zeiten, in denen ja gemeinsame Erlebnisse in der Schulgemeinschaft fehlen, das Gemeinschaftsgefühl stärken.“ So sei die Idee zu dem ungewöhnlichen Lauf entstanden.

Sponsorenläufe haben am Bredeneyer Gymnasium Tradition

Eigentlich hätten Sponsorenläufe – die oft auch für schulinterne Zwecke durchgeführt wurden – am Grashof-Gymnasium Tradition. Im letzten Jahr sei der Lauf allerdings ausgefallen, weil andere Projekte wie die Schulgarten-Gestaltung im Mittelpunkt gestanden hätten, so Eva Tenter. In diesem Jahr sei aber von Anfang an klar gewesen, dass der Lauf für einen sozialen Zweck veranstaltet werde. So soll der Erlös der Veranstaltung an den Verein Wünschewagen Rhein-Ruhr gehen, der sterbenskranken Menschen letzte Wünsche erfüllt.

Gemeinsame Aktion der Schulgemeinschaft

In Corona-Zeiten, in denen der Unterricht wochenlang zu Hause stattfinden musste und die Schüler jetzt erst ganz langsam wieder in die Schule zurückkehren, fehlt vielen vor allem der Kontakt untereinander.

Auch wenn der Sponsorenlauf nicht wie gewohnt gemeinsam stattfindet, soll er doch als gemeinsame Aktion die Schulgemeinschaft in Zeiten der Distanz wieder näher zusammenbringen.

„Die Teilnahme am Lauf ist freiwillig. Wir hoffen aber, dass möglichst viele der rund 600 Schüler und 60 Lehrer dabei sind“, sagt Eva Tenter, die selbst zurzeit mit Tochter Lena (12) und zwei weiteren Schülern trainiert. „Das schaffe ich noch gerade, drei Jugendliche auf anderthalb Meter Abstand zu halten“, sagt die Mutter. Tipps für das Training gebe es online von den Sportlehrern.

Förderverein leitet das Geld an den Wünschewagen weiter

Es sei gleichgültig, welche Strecke man schaffe. „Niemand muss eine Stunde laufen. Die Leistungen der jüngeren Schüler sind natürlich anders zu bewerten als die der älteren“, so die Organisatorin. Wie gehabt, suchen sich die Schüler Sponsoren aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis, eventuell auch Geschäftsleute aus dem Stadtteil, die ihnen einen bestimmten Betrag pro gelaufenem Kilometer zahlen. Das Geld werde an den Förderverein des Grashof-Gymnasiums überwiesen, der es wiederum an den Wünschewagen weiterleite.

Auch interessant

Die Läufer müssen sich per Smartphone oder Smartwatch mit GPS ausstatten und dann eine beliebige Running-App herunterladen. „Viele haben das schon getan und kennen sich damit sowieso aus“, ist Eva Tenter überzeugt, dass alles funktionieren wird. Die Strecke werde dann von der App aufgezeichnet, so dass man kontrollieren könne, wie viele Kilometer jeder Einzelne am Ende gelaufen sei.

Auch interessant

Schüler bestimmen den Laufort selbst

Die Schüler könnten vor der eigenen Haustür laufen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln – unter Wahrung der Vorsichtsmaßnahmen – oder mit dem Rad zum gewünschten Laufort fahren. Wie schon vom Training sollen dann auch Fotos von den einzelnen Läufern über eine Plattform der Schule online hochgeladen werden. „Der Sponsorenlauf wird anders ablaufen als üblich, aber sicher trotzdem ein tolles Gemeinschaftserlebnis“, ist Eva Tenter überzeugt.

Auch interessant