Essen-Bredeney. . Holger Ellwanger, Leiter des Grashof-Gymnasiums, freut sich über hohe Anmeldezahlen und das gute Abschneiden der Schule bei der Qualitätsanalyse.

Sehr zufrieden mit den aktuellen Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr ist Holger Ellwanger, Leiter des Bredeneyer Grashof-Gymnasiums. Die Zahl der Anmeldungen hat sich mit 116 im Vergleich zu 64 im Vorjahr fast verdoppelt. „Wir dürfen ausnahmsweise im kommenden Schuljahr vierzügig an den Start gehen. Es wäre auch schade gewesen, wenn wir Schüler hätten abweisen müssen“, sagt Ellwanger, der die Schule seit 2018 leitet.

Die Vierzügigkeit für den kommenden Jahrgang sei eine Ausnahme und nur möglich, weil es auch einen zweizügigen Jahrgang an der Schule gebe. „Eigentlich sind wir eine dreizügige Einrichtung“, betont der Schulleiter. Er vermutet, dass die schulinterne Umstrukturierung zum deutlichen Anstieg der Anmeldezahlen beigetragen habe.

Das denkmalgeschützte Grashof-Gymnasium liegt an der Grashofstraße 55.
Das denkmalgeschützte Grashof-Gymnasium liegt an der Grashofstraße 55. © Ulrich Bangert

Laut Ellwanger seien die Profilklassen, die 2016/2017 eingeführt worden waren, komplett überarbeitet worden. Die Schüler sollten sich damals direkt zwischen den Profilen Natur und Gesellschaft, Bilingualität/Europa und Kultur entscheiden. Jetzt stehe die Bilingualität Deutsch-Englisch im Mittelpunkt und die Schüler müssten sich erst nach zwei Jahren, also am Ende der sechsten Klasse, entscheiden, ob sie auch in anderen Fächern auf Englisch unterrichtet werden möchten.

Grashof-Schüler erhalten mehr Englischunterricht

„Die Schüler haben so die Möglichkeit, erst einmal auf dem Gymnasium anzukommen, sich zurechtzufinden und den Betrieb kennenzulernen. Erst dann können sie sich für bilingualen Zweig entscheiden“, erläutert der Schulleiter die Vorteile der neuen Regelung. Insgesamt erhielten alle Schüler mehr Englischunterricht, nämlich sechs Wochenstunden. Diese Umstrukturierungen seien bei den Eltern und Schülern, die über eine Anmeldung auf dem Grashof-Gymnasium nachgedacht hätten, offenbar gut ankommen, vermutet der Schulleiter.

In den Vorjahren hatten sich die Anmeldezahlen auf deutlich niedrigerem Niveau bewegt. So lagen die Zahlen 2016/17 bei 62, 2017/18 bei 72 und 2018/19 bei 64 Schülern. Ob auch das Ergebnis der gerade abgeschlossenen Qualitätsanalyse, die auf der Internetseite der Schule nachzulesen ist, sich positiv auf die Anmeldezahlen ausgewirkt hat, könne er nicht beurteilen, so Holger Ellwanger.

Erste Qualitätsanalyse an dem Bredeneyer Gymnasium

Die Qualitätsanalyse, bei der Vertreter des Landes NRW seit einigen Jahren den Unterricht an den Schulen bewerten, fand zum ersten Mal am Grashof-Gymnasium statt. Dabei würden viele Kriterien untersucht, zum Beispiel, wie im Unterricht auf die Sprache geachtet werde und wie die Organisation des Schulalltags ablaufe. Dazu stünden Gespräche mit der Schulleitung, mit Eltern, Schülern und Lehrern auf dem Programm. „Wir sind in Bezug auf soziales Klima, Respekt und Wertschätzung sowie die Vielfalt des Unterrichts sehr gut bewertet worden“, freut sich Elisabeth Thunig, stellvertretende Schulleiterin.

Als noch verbesserungswürdig sei die sogenannte Binnendifferenzierung eingestuft worden. Das bedeute, dass unterschiedliche Aufgaben an Schüler mit unterschiedlichem Hintergrund gestellt werden müssten. „In der Historie des Gymnasiums hatte man es eher mit homogenen Gruppen zu tun, die ein ähnliches Lernniveau hatten“, so Elisabeth Thunig. Heute sei die Schülerschaft eher heterogen, was eine neue Herausforderung bedeute. „Daran müssen wir noch arbeiten.“

>>>ALLE SCHULEN SOLLEN ÜBERPRÜFT WERDEN

  • Die Qualitätsanalyse des Landes solle eigentlich etwa alle drei Jahre an den einzelnen Schulen durchgeführt werden. In Essen seien aber erst jetzt die ersten Bewertungen vorgenommen worden, so die stellvertretende Schulleiterin des Grashof-Gymnasiums, Elisabeth Thunig.
  • Der Prozess ziehe sich über anderthalb bis zwei Jahre hin und beinhalte Vorgespräche und die Erstellung eines Tableaus mit den Schwerpunkten der jeweiligen Schule. Die Hauptphase mit über 30 Unterrichtsbesuchen der Landesvertreter gehe über drei Tage. Ein vierter Tag diene der Voranalyse, dann werde ein ausführlicher Bericht erstellt, den die Schulen ganz oder teilweise veröffentlichen könnten.