Essen-Rüttenscheid. . Ende März gründet sich in Rüttenscheid ein Bürgerforum: Wichtige Stadtteilthemen sollen so breit diskutiert und in die Politik getragen werden.

Die geplante Bebauung des Messeparkplatzes brachte im vergangenen Jahr viele unterschiedliche Menschen gemeinsam auf die Barrikaden. Nicht wenige Rüttenscheider fühlten sich übergangen und forderten ein Mitspracherecht bei der zukünftigen Gestaltung des Stadtteils ein.

Klaus Wermker und Elizabeth Rasche etwa, die beide in der Nähe des geplanten Bauvorhabens wohnen. Waren sie anfangs „auf Krawall gebürstet“, wie Rasche sagt, soll die laute Kritik nun der organisierten Mitsprache weichen. „Wir gründen am 27. März ein Bürgerforum, in dem sich jeder mit seinen Themen zur Stadtteilentwicklung einbringen kann“, kündigt Klaus Wermker an, der viele Jahre das Amt für Stadtplanung leitete. Ganz bewusst soll es nicht nur um den Messeparkplatz gehen und wollen die Organisatoren den Rahmen thematisch nicht vorgeben.

Ähnlicher Rahmen wie bei den Stadtteil-Konferenzen

Die erste Veranstaltung ist für Dienstag, 7. Mai, ab 18.30 Uhr im Saal der Reformationskirche geplant. Ob Parken, Bebauung, Einzelhandel, Schulen, Kitas oder Grün: Ähnlich wie bei den ebenfalls von Wermker moderierten Stadtteilkonferenzen in Altenessen und Karnap, soll die Veranstaltung bewusst offen gehalten werden. Bei dem ersten Bürgerforum gehe es zunächst darum, Ideen zu sammeln und zu gewichten.

An verschiedenen Tischen können die Bürger sich dann zu den Leitfragen austauschen, die sie interessieren. Etwa, ob Rüttenscheid eine neue Grundschule braucht oder wo noch Freiräume im Stadtteil geschaffen werden können. „Bei der nächsten Veranstaltung laden wir uns dann Experten zu den relevantesten Themen ein“, erklärt Elizabeth Rasche.

Neben rund 20 engagierten Bürgern, die das Bürgerforum organisieren wollen, wird das Vorhaben bereits von vier Kooperationspartnern unterstützt: der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, dem Bürger- und Verkehrsverein Rüttenscheid, der Ehrenamt Agentur sowie der evangelischen Kirchengemeinde Essen Rüttenscheid. Darüber hinaus seien explizit auch politische Akteure eingeladen, sich beim Bürgerforum einzubringen.

Bürgerforum dient auch der Vernetzung

„Allein die Diskussionsveranstaltung zur geplanten Bebauung des Messeparkplatzes hat gezeigt, wie groß das Interesse bei vielen Bürgern ist, gehört zu werden. Damals kamen 150 Menschen“, blickt Wermker zurück. Dabei müsse auch über die Grenzen der demokratischen Teilhabe gesprochen werde. „Wir haben im vergangenen Jahr viele Menschen mobilisiert. Es geht uns darum, diesen Diskurs zu verstetigen und sich breit aufzustellen. Wir kümmern uns um unseren Kiez, diese Botschaft soll vom Bürgerforum ausgehen“, erklärt Klaus Wermker.

Nicht zuletzt soll die Veranstaltung auch Menschen zusammenbringen und helfen, den Stadtteil besser zu vernetzen, fährt Wermker fort: „Wir brauchen funktionierende Gemeinschaften. Das Bürgerforum soll auch ein Anlass sein, um sich zu vernetzen.“