Essen-Rüttenscheid. . Grünen-Ratsherr Rolf Fliß erneuert seinen Wunsch nach einem Konzept für den ehemaligen Rüttenscheider Güterbahnhof. Viele Projekte hängen daran.
Grünen-Ratsherr und Bauausschuss-Vorsitzender Rolf Fliß erneuert seine Forderung nach einem Masterplan für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Rüttenscheid. Dabei gelte es mit Bürgerbeteiligung viele offene Fragen zu klären. Das stückchenweise Verplanen des Geländes müsse ein Ende haben.
Im vergangenen Jahr hatten die Pläne der Hopf-Gruppe für Aufsehen gesorgt: Sie beabsichtigt, einen Teil der Fläche zwischen Girardethaus und Wittekindstraße zu überplanen. Dabei wolle er keine Bauprojekte verhindern, unterstreicht Fliß: „Aber wir müssen schauen, dass wir die Wegeverbindungen auf der Fläche erhalten und eine gute Anbindung an die Grugatrasse schaffen.“ Die Zukunft vieler Projekte hängt an dem Gelände.
Radweg Rommenhöller Gleis
Seit Jahren soll die Verbindung zwischen der früheren Kohlensäurefabrik Rommenhöller an der heutigen A52 und dem alten Güterbahnhof-Gelände zu einem Radweg ausgebaut werden. Vor allem das Neubauprojekt „Parc Dunant“, das zurzeit auf der Fläche der ehemaligen Pädagogischen Hochschule entsteht, soll so an die Rüttenscheider Straße angebunden werden. „Bislang hat die Stadt allerdings noch immer nicht die dafür notwendigen Flächen von der Deutschen Bahn erworben“, erklärt Fliß. Dadurch konnte die Bezirksregierung Düsseldorf in den vergangenen beiden Jahren auch keine Fördermittel für den Radwegausbau bewilligen.
Nach Angaben der Stadt soll der Grunderwerb in diesem Jahr abgeschlossen werden – ab dem kommenden Jahr könnte dann der Ausbau starten. Noch unklar ist, was mit der Brücke passiert, die den Radweg über die Wittenbergstraße führt. „Das ist eine solide Stahlkonstruktion. Entweder die Brücke wird beibehalten oder durch einen Neubau ersetzt“, gibt Rolf Fliß einen Ausblick. Er fordert Tempo bei den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. „Für viele potenzielle Wohnungskäufer an der Henri-Dunant-Straße ist der Ausbau des Radweges entscheidend“, sagt Fliß.
Sportplatz Veronikastraße
Auch die Sportfreunde 07 müssen aus Sicht von Fliß unbedingt an den Planungen für die Zukunft des Geländes einbezogen werden: „Ich kann den Ärger der Vereinsverantwortlichen verstehen. Das ist der letzte verbliebene Sportplatz in Rüttenscheid. Und der einzige, der auch für Kinder gut zu erreichen ist. Da sollte das Prinzip gelten: kurze Beine, kurze Wege.“
Aktuell laufen die Verhandlungen über die Zukunft der Rüttenscheider Fußballvereine weiter. Beim Neujahrsempfang des ETB Schwarz-Weiß sei eine ganz neue Idee ins Gespräch gebracht worden. „Da kam der Vorschlag, die Alten Herren beim Rüttenscheider SC im Walpurgistal anzusiedeln und die Kinder- und Jugendmannschaften der Sportfreunde am Uhlenkrug spielen zu lassen“, sagt Fliß. Auf Anfrage bei der Stadt heißt es, dass man keine konkreten Pläne für das Vereinsgelände an der Veronikastraße habe und zunächst die Ergebnisse der Gespräche abwarten wolle.
Weg zwischen Nord und Süd
Für viele Anlieger sei das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs eine wichtige Verbindungsachse, die Rüttenscheid-Süd und -Nord verbindet, sagt Fliß. „Falls die Hopf-Gruppe dort baut, müssen unbedingt die Wegeverbindungen beachtet werden“, fordert der Grünen-Politiker. Sowohl die Grugatrasse müsse dabei gut zu erreichen sein als auch die Rüttenscheider und Girardetstraße.