Essen-Rüttenscheid. . Politik stellt das Bauprojekt der Hopf-Gruppe auf dem Areal des ehemaligen Rüttenscheider Güterbahnhofs zurück. Das wollen die Grünen erreichen.

Wohnen auf rund 15 500 Quadratmetern, dazu Handel und Büros, das alles in vier neuen Gebäuden mit bis zu sieben Geschossen auf dem Messeparkplatz unterhalb des Girardethauses: Die ehrgeizigen Bebauungspläne der Hopf-Gruppe haben die Anwohner aufhorchen lassen. Ihnen behagt die Dimension des Bauvorhabens nicht. Nachdem nun auch im Ausschuss für Stadtplanung das Thema von der Tagesordnung genommen wurde, mahnt die Ratsfraktion der Grünen ein grundsätzliches Entwicklungskonzept für das Viertel an.

Christoph Kerscht, planungspolitischer Sprecher der Grünen: „Vor einer weiteren Bebauung im Herzen Rüttenscheids müssen zentrale Fragen zur gesamten Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Rüttenscheid geklärt werden.“ Die Grünen seien nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung des Areals, „doch wenn da erst mal Gebäude von dieser geplanten Größe stehen und Tatsachen geschaffen wurden, gibt es kaum Möglichkeiten einer weiteren Entwicklung.“

Richtschnur für Verwaltung und Politik

Man müsse im Prinzip einen Schritt zurückgehen und erst einmal Ideen sammeln, welche Bedürfnisse Bürger und Handel haben sowie die verkehrlichen Bedarfe berücksichtigen. „Dann kann ein Masterplan erstellt werden, der Richtschnur für Verwaltung und Politik ist.“ Schließlich müsse für das Hopf-Projekt sowieso der Bebauungsplan geändert werden.

Zu klären sei zum Beispiel, wie eine ausreichende Durchlüftung, der Erhalt von Bäumen und eine möglichst kreuzungsfreie und gerade Radwegeführung auf dem sehr beliebten Gruga-Radweg erreicht werden können. „Für den Messeparkplatz gibt es derzeit keine Alternative“, merkt Kerscht an. Das müsse eine tragfähige Lösung her.

Angesichts weiterer größerer Neubauprojekte in Rüttenscheid sei überdies zu hinterfragen, ob der Investor nicht zu groß plane „und wie Handel und Gewerbe an diesem Standort angesiedelt werden sollten.“ Es gehe darum, eine Zukunftsperspektive für das gesamte Gelände zu entwickeln.

>> Verschiedene Interessensgruppen

Christoph Kerscht sieht den zeitlichen Rahmen für eine konzeptionelle Planung des Rüttenscheider Quartiers entspannt. „Es besteht kein hoher Druck, auf ein Jahr kommt es nicht an.“

Zu berücksichtigen seien verschiedene Interessensgruppen auf dem Rüttenscheider Gelände. So seien dort beispielsweise auch die Sportfreunde mit ihrem Platz.