Essen-Burgaltendorf/Heisingen. . Schon 2010 forderte Grün und Gruga, die Gebäude auf den städtischen Friedhöfen in Heisingen und Burgaltendorf zu schließen. 60.000 Euro würde die energetische Sanierung kosten, die so dringend ist. Bislang muss einen Tag vor Beerdigungen geheizt werden, was immense Kosten veursacht.
Veraltete Nachtspeicherheizungen, Ruß an den Wänden und marode Dächer, durch die der Wind pfeift: Schon 2010 hatte Grün und Gruga vorgeschlagen, die Trauerhallen und Aufbahrungsräume der städtischen Friedhöfe in Burgaltendorf und Heisingen zu schließen.
Vor allem die hohen Energiekosten seien in Zeiten schlechter Personal- und Finanzausstattung kaum noch zu stemmen, argumentierte die Stadttochter damals. Die Bezirksvertretung VIII machte gegen diese Pläne mobil, wollte in einem Arbeitskreis Möglichkeiten der Kostenentlastung ausloten und die Trauerhallen in jedem Fall erhalten. Passiert ist seitdem jedoch wenig. Die Gebäude verfallen weiterhin, bei Beerdigungen muss einen Tag vorher geheizt werden.
Modernisierung in Kettwig
60.000 Euro wären laut Grün und Gruga notwendig, um verbrauchsarme Heizungsanlagen einzubauen und die Fassaden zu dämmen. „Wir haben bei der Bezirksvertretung angefragt, inwieweit sie uns aus ihren Haushaltsmitteln unterstützen können. Allein können wir die Kosten nicht tragen“, sagt Bernd Frömming, der bei Grün und Gruga für Verwaltung und Finanzen der städtischen Friedhöfe zuständig ist. Als gutes Beispiel nennt er Kettwig: Dank eines Zuschusses der Bezirksvertretung in Höhe von 30.000 Euro kann dort demnächst die Trauerhalle An der Nittlau innen und außen saniert werden. In Karnap sollen nach den bevorstehenden Trauertagen die Toilettenanlagen modernisiert werden. Ein ähnliche Lösung müsse nun auch für Heisingen und Burgaltendorf gefunden werden, um die Trauerhallen dauerhaft zu erhalten.
Dabei geht es den städtischen Friedhöfen derzeit finanziell gut: Ein Plus von 500.000 Euro konnte im ersten Halbjahr verbucht werden, da auf den 23 städtischen Friedhöfen 300 Menschen mehr beigesetzt wurden als im ersten Halbjahr 2012: „Das ist für uns ein gutes Ergebnis. Angesichts des Defizits von 1,2 Millionen Euro aus dem Vorjahr müssen wir aber weiterhin alles daran setzen, unsere Kosten zu senken“, sagt Frömming. Zudem müsse man „die Produkte mit einfachen Mitteln attraktiver machen“, um im Wettbewerb mit den 35 konfessionellen Friedhöfen zu bestehen. Deren Kosten liegen in der Regel unter den städtischen Gebühren.
Heinz-Dieter Schwarze, Bürgermeister im Bezirk VIII, will die Trauerhallen „auf jeden Fall“ erhalten. Eine Alternative sei, die beiden Friedhöfe in privater Trägerschaft zu organisieren. Denn ob die Bezirksvertretung in der Lage sei, selbst Haushaltsmittel zuzuschießen, ist ungewiss. Kämmerer Lars Martin Klieve hatte am Freitag angekündigt, dass jede Bezirksvertretung ihren Anteil beitragen müssen, um das Haushaltsloch zu stopfen – im Gespräch sind zurzeit 40.000 Euro für jedes Stadtteilparlament.