Essen-Burgaltendorf. . Schon bei der Eingemeindung 1970 ist Burgaltendorf der Kreisel Alte Hauptstraße/Deipenbecktal versprochen worden. 2019 soll er spätestens fertig sein.

Eigentlich sollte er eine Art „Hochzeitsgeschenk“ zur Eingemeindung werden. Nun aber wird es fast bis zur „Goldhochzeit“ dauern, also 50 Jahre, bis die Braut von einst bedacht wird: Spätestens 2019 sollen die Burgaltendorfer endlich den Kreisverkehr Alte Hauptstraße/Deipenbecktal/Laura- und Mölleneystraße bekommen. Dabei war der im Eingemeindungsvertrag von 1970 schon fest versprochen. Dafür lässt sich die Stadt das verspätete Geschenk nun rund 1,5 Millionen Euro kosten.

Bürgermeister kann nicht erklären, was zur Verzögerung führte

Wenn selbst ein Burgaltendorfer Urgestein wie Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel (CDU) gar nicht mehr so genau weiß, welche Gründe eigentlich im Laufe der Jahrzehnte so alle vorgelegen haben, den Kreisverkehr in die Warteschleife zu schicken, dann handelt es sich weiß Gott um einen langen Zeitraum.

„Es gab natürlich immer wieder Prioritäten, die scheinbar und auch tatsächlich dringlicher waren. Auch wenn es zynisch klingt, muss man wohl leider feststellen: Es ist hier wahrscheinlich nicht genug passiert“, versucht er eine Erklärung zu finden für etwas, was angesichts der stark versetzten Straßenführung und der Dauer kaum zu erklären ist.

Die Baumaßnahmen sind besonders aufwendig und teuer

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Kuhmichel selbst ist da zuletzt kein Vorwurf zu machen, schließlich saß er lange im Landtag und hat seit seiner Rückkehr in die Kommunalpolitik zusammen mit Ratsfrau Walburga Isenmann (CDU) ständig auf den Bau gedrängt. Und war letztlich doch erfolgreich. Insgesamt rund 1,5 Millionen Euro hat die Stadt nun in ihren Haushalt 2017/18 für den Bau des Kreisverkehrs eingestellt.

Eine Menge Geld, aber die Verhältnisse an der Ost-West-Strecke durch den Stadtteil waren immer schon besonders. Zum einen fehlt der Platz, zum anderen muss man ordentliche Unterschiede im Erdniveau ausgleichen. Schon vor vielen Jahre kaufte die Stadt das Haus Alte Hauptstraße 110, um im Bedarfsfall den nötigen Raum schaffen zu können – dort ist bislang noch die Pizzeria „O Sole Mio“ beheimatet.

Beginn der Bauarbeiten wird nicht vor Mitte 2018 sein

Der Kauf des Hauses taucht jetzt schon gar nicht mehr in der Bausumme auf, wohl aber die Abrisskosten. Außerdem muss noch das daran anschließende Eckgrundstück aufgeschüttet werden. „Dafür schaffen wir aber auch eine langfristig sicherere Lösung für Fußgänger, Rad- und Autofahrer und erhöhen die Kapazität der Alten Hauptstraße“, unterstreicht Kuhmichel, der sehr gerne auf der Kreisinsel Strom verlegen lassen und das Ganze optisch ansprechend gestalten möchte.

Mit dem Argument der Kapazität waren Kuhmichel, Isenmann und Co. wohl letztlich auch erfolgreich. Nicht nur durch Wohnungsbau hat sich der Verkehr in Burgaltandorf spürbar gesteigert – das hat eine Zählung im April 2014 ergeben – sondern wohl auch durch den Neubau von Aldi direkt an der Kreuzung und den vergrößerten Rewe-Markt an der Dumberger Straße. Vor Mitte 2018, so lässt die Stadt mitteilen, werde allerdings nicht mit dem Bau begonnen werden. Aber was macht das schon aus, nach fast 50 Jahren Ehe.