Burgaltendorf. .

Die CDU will den lang geforderten Kreisverkehr am neuen Aldi (Alte Hauptstraße/Deipenbecktal/Laura-/Mölleneystraße) endlich auf die Straße bringen und in Kürze einen Planauftrag verabschieden. Das ist ein Ergebnis eines Ortstermins von Mitgliedern der Stadtspitze und örtlichen Christdemokraten. Ein zweites: Mit einem Ersatz für die enge Schwimmbrücke zwischen Niederwenigern und Dahlhausen an der Burgaltendorfer Grenze sollte man nicht so schnell rechnen.

„Dass der Bedarf für den Kreisverkehr vorhanden ist, ist absolut unstrittig“, sprach die Baudezernentin Simone Raskob schon nach wenigen Minuten den Schlüsselsatz aus, den der Landtagsabgeordnete Manfred Kuhmichel, die Ratsfrau Walburga Isenmann und der Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Schwarze hören wollten. Der Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, Dieter Schmitz, ergänzte: „Das Verkehrsaufkommen hier hat sich von 7000 auf rund 10 000 Fahrzeuge pro Tag gesteigert.“

Nun könnte man das Jahr 2015 für den Bau anpeilen, die Gelder für 2014 sind vergeben. Doch der Kreisel ist teuer. Das Eckgrundstück muss stark aufgeschüttet, die Alte Hauptstraße 110 – sie ist im Besitz der Stadt – abgerissen werden. „Wir gehen bei einer groben Schätzung von insgesamt 1,5 Millionen Euro aus“, sagte Schmitz.

Das muss man als Politiker bei der Vielzahl der Baustellen und Bedürfnisse in dieser Stadt erst einmal durchsetzen. „Wir werden in der Bezirksvertretung und dem Bauausschuss einen konkreten Planungsauftrag einbringen“, versprach Walburga Isenmann. Sie hat sich das Thema Verkehr auf die Fahnen geschrieben und wird sich auch am Erfolg des Wunschprojekts messen lassen müssen.

Bei ihrem zweiten Steckenpferd in Burgaltendorf kann man nicht ganz so streng werden. „Als Ruhrmetropole darf man doch die Basisverbindungen nicht kappen. Die Leute müssen zur Arbeit und zum S-Bahn-Haltepunkt Bochum-Dahlhausen“, unterstrich sie. Der ist seit zwei Jahren auf direktem Weg von Burgaltendorf aus nur noch durch ein einspuriges Nadelöhr über die Schwimmbrücke zwischen Lewackerstraße und Auf dem Stade zu erreichen. Kommt man mit dem Bus, muss man 200 Brückenmeter zu Fuß zurücklegen, um auf der jeweils anderen Seite den Anschluss zu bekommen.

„Ich fürchte, die Brücke wird keine zehn Jahre mehr halten“, bemerkte der Essener Straßen-Amtsleiter und verwies auf die aktuelle Diskussion in Bochum. Vier Varianten für eine Ersatzbrücke hat die dortige Verwaltung vorgeschlagen. Die Dahlhauser Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann (SPD): „Wir erwarten noch in diesem Jahr Ergebnisse von weiteren Untersuchungen.“ Dann soll im Grundsatz beschlossen werden.

Doch welche Variante auch kommt, sie wird wohl teuer. Siebenstellig, schätzen Fachleute: Und das bei einem Verkehr von 5000 Autos pro Tag, prognostiziert sind bei intakter Brücke optimistische 10 000. Die Alfredstraße bringt es etwa auf 60 000.

Dabei läuft das Gemeindefinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes, mit dem die kostspieligen Brücken bezahlt werden, 2018 aus. Die Mittel bis dahin sind wohl kaum mehr zu bekommen. Wie es danach weitergeht, darüber streiten sich derzeit die Parteien in den Koalitionsverhandlungen. Und wie die ausgehen, darauf hat auch Walburga Isenmann keinen Einfluss.